Victor Hornyánszky: Beiträge zur Geschishte evangelischer Gemeinden in Ungarn (Pest, 1867)

Vorwort

34 unterm 5. November 1782 erpebirt und am 9. Dezember auf dem Rath­hause publizirt. Und nun hatten die hocherfreuten nichts Eiligeres zu thun, als den öffentlichen Gottesdienst, den sie über 70 Jahre lang entbehren müßten, zu beginnen. Eine Scheune des Hauses, welches den Bauplatz für Krrche und Pfarre hergab, wurde vorläufig zu einem Gotteshaus hergerichtet. Den ersten Gottesdienst verrichtete der von Neusohl eingeladene Geistliche am Sonntage vor dem neuen Jahre 1783. Nachdem man die Erlaubniß, einen Seelsorger zu berufen, erhalten, wurde zu deffen Wahl geschritten, allein man muß sich gedulden, denn erst 1784 wurde Joh. Kußmäny am Sonn­tage Reminiscere durch den Senior Mich. Szinovicz, Prediger zu Neusohl in's Amt eingesührt, nachdem fünf Prediger, die man berufen hatte, den Ruf ablehnten. — Der Grundstein zum Bau der Kirche wurde am 4. Juni 1785 gelegt, und am 1. Adventsonntag 1787 wurde sie eingeweiht. — Am 1. Advent 1791 ertönten zum ersten Male die drei Glocken, welche 341 Ge­meindeglieder zum größten Theil durch freiwillige Beisteuer angeschafft haben. Das 50jährige Jubiläum wurde am 1. Adventsonntag 1837 gefeiert.— Bis jetzt konnte es nicht ausgemittelt werden, wer der erste Prediger gewesen, Peter Berger wird wenigstens als erster Lehrer (1563) genannt, ob er Prediger gewesen, ist nicht gewiß, aber als solcher wurde er von hier aus nach Silein berufen. Ihm folgte sein Eidam Andreas Socowsky, er starb 1598. Neben ihm fungirte als Vikar der im Jahre 1579 zu Wittenberg ordinirte Samuel Melik, später als zweiter Pfarrer (1595), dieser erhielt einen Psarrgehilfen, den in demselben Jahre zu Wittenberg ordinirten Georg Schmidelius. Melik wurde auf der Si- leiner Synode zum Superintendenten erwählt, (t 1620.) Nachdem Wa- laßka, als Filialgemeinde, im Jahre 1612 eine Kirche baute, wurde im Einvernehmen mit Tribel, damaligem Herrn von Liptfch, die Einrich­tung getroffen, daß dort ein Gehilfe, Kaspar Schreter, eingeführt wurde, der jedoch vom Briefer Pfarrer abhängig war, und von ihm auch seinen Gehalt bezog. Diesem folgte 1618 Peter Murani. Sein Nachfolger Joh. Stephanides erscheintimSenioral-Protokoll 1646 als Pfarrer, so daß Walaßka eine Muttergemeinde bildete. Nach Melik's Tode wurde Melchior Rohacz, Pfarrer zu Deutsch-Liptsch und Senior 1620 berufen und 1621 zum Superintendenten gewählt, (t 1623.) Peter Sérti (Se- sták), früher Gömörer Senior, dann Hofprediger des Georg Szecsi, Herrn des Liptscher Schlosses, später Pfarrer in Dubova und Superintendent (1623), nahm den Ruf der Briefer Gemeinde an (t 1633). Seine Vi­kare waren nacheinander Nikolaus Molitoris, Paul Sérti, Mich. Chrne- lius. — Gregor Läni, Sohn des Superintendenten Elias Läni, früher Schloßprediger der Palatinswitwe Thurzo (1620), dann in Rajecz und seit 1635 Pfarrer zu Altsohl und Superintendent, kam 1644 an die Stelle des verstorbenen Chmelius. (f 1651.) David Läni, früher Rektor zu Privigy, Pfarrer zu Dobroniva (1646 -1648), dann bis 1653 wie­derum zu Privigy, in welchem Jahre er nach Bries kam, wo er nach dem

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