Victor Hornyánszky: Beiträge zur Geschishte evangelischer Gemeinden in Ungarn (Pest, 1867)

Vorwort

92 rer. Er verwaltete sein Amt mit Fleiß und Treue. Er starb, als er eben im Begriffe war, zu heirathen 1765, —> im 55. Lebensjahre, an der Ruhr. — 1683 Johann Rezik, geboren zu Korosch im Neutraer Comi­tate. Sein Vater Nikolaus war Prediger. Er studirte an verschiedenen Schulen, dann an dem Collegio zu Eperies, und als dieses 1672 ge­schloffen werden mußte, in Thorn. Hier wurde er 1674 zum Lehrer ge­wählt. Er wirkte hier bis 1683, als er den Ruf als Reetor nach Kaschau erhielt. Er war lange unschlüssig ob er ihm folgen solle, bis endlich die Vaterlandsliebe siegte. Am 21. September hielt er seine Abschieds­rede: de amore in pátriám ejusque caussis,—> worin er dem Thor- ncr Stadtmagistrate für das ihm erwiesene Wohlwollen herzlich dankte. Am 5. Oktober trat er die Reise an und am 15. desselben Monats kam er glücklich in Kaschau an, wo er alles in großer Verwirrung fand. Das Patronat kümmerte sich wenig um das Schulwesen. Dazu kam noch, daß im folgenden Jahre (1684) der evangelische Stadtmagistrat abgesetzt und ein katholischer eingesetzt wurde. Rezik bedauerte bald, daß er den Ruf angenommen. Sein Unwille wuchs, als man ihn aufforderte und drängte, mit Emerich Tököly in schriftlichen Verkehr zu treten. Nicht lange nachher ließ ihn der Kammerpräsident, Michael Fischer, durch den Bürgermeister der Stadt vorladen; er zeigte ihm ein Packet Briefe mit der Bemerkung, daß er unter Tököly's Briefen auch einige gefunden, die er—> Rezik — geschrieben hätte. Dieser leugnete und bctheuerte, nie einen Brief an Tököly geschrieben zu haben; der Kammerpräsident blieb jedoch bei seiner Behauptung und versprach ihm die Briefe zu einer an­dern Zeit zu zeigen. Rezik wurde eingesperrt und nach drei Tagen ins Verhör genommen, nachdem man ihm jedoch nichts Strafbares und Ver­dächtiges Nachweisen konnte, wurde er für unschuldig erklärt und freige­lassen. Man berief ibn noch in demselben Jahre an das Collegium in Epe­ries. — Um das Jahr 1715 war hier Rector Michael Acs, der von Bartfeld berufen wurde. Conrectores waren: um daS Jahr 1612 Johann Holmitius. 1635 Nikolaus Sopronyi. 1650 Elias Parschitzius. 1660 M. Johann Fabriczy. Von den übrigen Lehrern finden wir genannt: 1643 M. Johann Polani aus Berzevicze im Säroscher Comitate gebürtig, studirte in Kö­nigsberg. Er wurde später Rector (s. oben.). — 1646 Math. Oßtropa- taki sonst Rattkai, studirte zu Eperies. Der Kaschauer Rath schickte ihn nach Königsberg in Preußen und ernannte ihn nach seiner Heimkehr zum Lehrer, bald darauf aber zum Prediger der ungarischen Gemeinde (s. oben.) 1650 Michael Lipäczi. 1660 Nikolaus Cservenyänßky oder Cserveniczky, ging 1662 als Rector nach Nagy-Säros, wurde von da 1664 wieder nach Kaschau zurückberufen, ging aber 1667 zum zweitcn- male nach Nagy-Säros. 1662 Johann Fabritzius, ein Skalitzer, ging 1677 als Rector nach Esetnek. 1680 Adam Johni. Késmárk, eine Muttergemeinde in der Zips. Hier waren deutsche

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