Victor Hornyánszky: Beiträge zur Geschishte evangelischer Gemeinden in Ungarn (Pest, 1867)

Vorwort

89 zur katholischen Kirche über; aber schon am zweiten Tage nach seinem Uebertritte, am 16. Mai in der Nacht, verfiel er in Wahnsinn, er brüllte Tag und Nacht wie ein unvernünftiges Thier, lief nackt in den Straßen der Stadt herum und schrie unaufhörlich, er sei verdammt. Er nahm ein klägliches Ende. 1725 lebte hier als erster Prediger Elias Sartory, der nach Schwarz's Tode mit Samuel Perlieius, Prediger zu Késmárk, Christian Pfannschmidt, Prediger zu Leutschau und Elias Trangus, Prediger zu Zeben, für die Superintendentur candidirt wurde. Die Wahl fiel auf Pfannschmidt. Die folgenden Prediger waren: 1731 Joh. Georg Her­mann, der bereits oben als Diakon genannt wurde (Diakon war 1735 Samuel Rumi, vom Rectorate zu Schcmnitz berufen), 1760 Ferdi­nand Ochs; 1776 9t. Sonntag; 1807 Michael Heckenast. Ungarische Prediger waren hier: 1563 Martin Gyarmatinyi. — Später 9Nattbias Sipos. — 1590 Stephan Vidos, wohnte der Synode zu Bartfeld am 4. Oktober 1594, wie auch der zu Leutschau am 22. April 1597 bei. — 1598 Franz Dedanius, wohnte der am 9. und 10. März 1599 zu Zeben gehaltenen Synode bei. — 1610 Peter Paul Al- vintzi, der zugleich Schulinspektor war. 1651 Mathias Osztropataki, sonst Ratkaj, früher Lehrer in Kaschau, wurde am 15. Juni vom Su­perintendenten Wagner ordinirt. Er hatte mit dem hiesigen reformirten Prediger einen heftigen Streit. Die Ursache dazu gab eine Leichenrede Osztropataki's in welcher er sagte, daß Gott alle selig wissen wolle, daß die reform irte Lehre von der Prädestination Gott zu einem Heuchler mache, folglich lächerlich sei. Der reformirte Prediger bat ihn, er möge ihm — dem reformirten Prediger - die wider die Calviner gesprochenen Worte schriftlich zukommen lassen. Osztropataki that es, in der Mei­nung, den reformirten Prediger etwa für seine Meinung gewinnen zu können. Dieser brachte aber die Sache sogleich vor das Abaujvarcr Co- mitat, welches Osztropataki vorlud und der Gotteslästerung anklagte. Der Kaschauer Magistrat nahm sich Osztropataki's an und bat das Comitat, in dieser Sache einige Geduld zu haben, bis der Streit vor­der nächsten Synode entschieden werden würde. Das Comitat nahm die­sen Vorschlag an, fügte jedoch hinzu, daß, wenn Osztropataki nicht so, wie er cs verdient hatte, bestraft würde, so wolle es die Sache vor den 9Ronarchen bringen. Als hierauf am 15. Mai 1656 zu Eperies von dem Superintendenten Martin Wagner eine Synode gehalten wurde, berichteten die Kaschauer Deputirtcn bei der Verlesung des 13. und 14. Artikels des diplomatis majoris palatini Georgii Thurzo über den Vor­fall. Die Synode beschloß, daß, obgleich keine Ankläger da wären, so solle doch Osztropataki bestraft werden und die Herren weltlichen Stan­des sollten das Comitat beschwichtigen. Osztropataki mußte, weil er die Schrift ohne Wissen und Willen seines Superintendenten und Ober- predigers eigenmächtig herausgcgeben, öffentlich Abbitte thun und dann durfte er den Berathungen dieser Synode nicht beiwohnen. — 1660 M.

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