Victor Hornyánszky: Beiträge zur Geschishte evangelischer Gemeinden in Ungarn (Pest, 1867)

Vorwort

64 man „das Hochwürdige" zu Kranken, so wurden sie mit Stockschlägen, Flintensiößen und Säbelhieben genöthigt die Kniee zu beugen und nie­derzufallen, bei den Haaren schleppte man sie in die Kirche, vor die Al­täre. Sic durften mit Niemanden reden. Selbst nahe Anverwandte und Freunde hielt man fern. Unter den Gefangenen in der Leopoldstadt war auch Thurotzy. Von hier wurde er im folgenden Jahre 1675 am 19, März mit 36 evangelischen Gefangenen nach Ujhely und Ließkovecz ge­bracht. Am 25. März kamen sie nach Schottwien, begleitet von 50 Rei­tern und 30 andern Soldaten; am 6. April nach Triest. Hier wurden alle ihre Kleider genau durchsucht, das wenige Geld, das sie noch bei sich hatten, wurde ihnen abgenommen, dann schor man ihnen die Bärte ab, steckte sie in Soldatenkleider und brachte sie am 9. April auf die spanischen Galeeren, wo Thurotzy auch sein Grab fand. Felpetz, eine Muttergemeinde im Raaber Comitate. 1767 lebte hier als Prediger Johann CSaky aus Palota gebürtig, der, nachdem er seine Studien in Preßbnrg beendigt hatte, sich nach Leipzig begab. Er wirkte kaum 5 Jahre in Felpetz, „denn die vielen und anstrengenden Ar­beiten seines Amtes brachten ihn unter die Erde." Felka, eine Muttergemeinde in der Zips. Um das Jahr 1575 wirkte hier als Prediger Johann Matern. 1590 Georg Nikasius, der 1599 Consenior wurde. 1654 wurde hier Diakon M. Christoph Klesch, geboren 1632 zu Jglau, sonst Neudorf in der Zips. Er besuchte die Schule seiner Vaterstadt, reiste im 15. Lebensjahre über Krakau, Posen, Meseritz und Frankfurt an der Oder nach Leipzig und Wittenberg und von da über Dresden durch die Lausitz nach Breslau, wo er von 1648 an dritthalb Jahre lang das Gymnasium besuchte. 1650 bezog er die Uni­versität Wittenberg, wo er drei Jahre lang verweilte. Nach der Heim­kehr in'S Vaterland (1654) wurde er als Diakon nach Felka berufen und zu diesem Amte vom Superintendenten Martin Wagner am 14. No- vember zu Bartfeld ordinirt. Anderthalb Jahre nachher wurde er Prediger zu Matzdorf. — 1665 Michael Noseovius. 1750 Samuel Hollner. Folkmar, jetzt ein katholisches Dorf in der Zips. 1667 am 8. Juli wurde Paul Brodik zum Prediger der hiesigen Gemeinde durch den Superintendenten M. Michael Lieffmann, Prediger zu Kaschau ordinirt. — 1620 wirkte hier Andreas MelikiuS als Schulmann. Folyvark, jetzt ein griechisch-katholisches Dorf im Zipfer Co­mitate. 1690 war hier JsaiaS Varmvsius Schullehrer. Er wurde aus Neudorf berufen, wo er sich in den Bergwerken der Herrn Breßlauer ver­borgen gehalten hatte. Er ging später als Lehrer nach KapSdorf. F rauenmarkt, s. Bäth. Galgvcz oder Freistadtl an der Waag, jetzt ein katholischer Markt im Neutraer Comitat. 1588 am 2. März wurde als Prediger für die hiesige Gemeinde Andreas Zacharides zu Wittenberg von Polykarp Leyfer ordinirt. Schon früher, nämlich 1570 finden wir Peter Bornemisia als

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