Victor Hornyánszky: Beiträge zur Geschishte evangelischer Gemeinden in Ungarn (Pest, 1867)

Vorwort

59 Ansehen, daß man ihm ein besonderes Monument in der Hanvlkircbe errichtete. (Rib. 11. 150. 151. 155. 157.) M. Adam Läzius wurde geboren zu Kocsotz im Trentschiner Co­mitate, wo sein Vater Prediger war. Schon in der zarten Kindheit wurde er eine vater- und mutterlose Waise, dock nahmen fick seiner der Freiherr Stephan Petróczy und der Superintendent zu Illava, Joachim Katinka, treulich an. Sie ließen es an nichts mangeln, was zu einer guten und christlichen Erziehung gehört. Sie schickten ihn nach Leutschau in die Schule, von da ging er nack Oedenburg und dann nach Silein. 1661 schickte ihn der Gras Stephan Tökölv nach Wittenberg und ließ rhn daselbst aus seine Kosten studiren. Aus dieser Universität brachte er vier Jahre zu. Nack seiner Heimkehr beries man ihn nack Eperies als Professor der Rhetorik und Geometrie. Er trug vor Morgens von 6 bis 7 und von 9—10 Uhr, Nachmittag von i—3 Uhr Dietrichs Rhetorik, verbunden mit Vossii partitionibus, auch nahm er praktische Uebungen mit der Jugend vor ad ducturn orationum Ciceróm'arum. Endlich trug er auch Dietrichs institutiones catecheticas vor. Er unterrichtete aber die Jugend nur ein halbes Jahr, dann wollte er sich nicht weiter damit befassen, sondern nahm die Hof- und Schloßpredigerstelle bei dem Grasen Stephan Tökölv in Késmárk an. (Rib. II. i50. 151. 157.) An seine Stelle kam 1668 M. Jakob Röser (Rib. II. 150. Klein. II. 350) geboren am 21. September 1641 zu Sondershaufen, studirte zu Jena und Gießen, bereiste dann Dentschland, die Niederlande, Liss- land, Schweden und Dänemark, hielt sich hieraus drer Jahre in Witten­berg auf und lehrte an der philosophischen Fakultät. Bon hier wurde er nach Eperies als Professor der Rhetorik berufen. 1670 ging er als Rektor nach Leutsckau. Die im Jahre 1671 begonnene und in den folgenden Jahren sich über das ganze Vaterland verbreitende gewaltsame Verfolgung der evang. Kirche, hatte auch die widerrechtliche Occupation des Collegiums in ihrem Gefolge. Schon am 9. Juli 1672 wurde dnrck ein Dekret der Kaschauer Kammer die Uebergabe desselben an den Jesuitenorden an­geordnet, der Befehl im Monat September erneuert und am 10. März 1773 das rechtlich erworbene, aus eigenen Mitteln erbaute Sckulhaus ven Evangelischen durch den Erlauer Bischof Leonhart Szegedi, welchen General Wolkra mit militärischer Macht unterstützte, entrissen. Die Je­suiten bezogen es jedoch erst i 676 und blieben im Besitze desselben bis 1682. Am 18. August d. I. zog Emerich Tökölv siegreich in die Stadt Eperies ein, stellte die vorenthaltene Religions- und Unterrichtsfreiheit wieder her und zwang die Katholischen das widerrechtlich occupirte Ei> genthum an die Evangelischen zurückzugeben. Es wurden nun einige der verbannten Lehrer zurückberufen, und neue gewählt. Zum Lehrer der Logik und praktischen Philosophie wurde M. Johann Schwarz, der wohl zu unterscheiden ist von dem Bartfelder Rektor, M. Johann Schwarz, berufen. Jener wurde zu Eperies von

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