Victor Hornyánszky: Beiträge zur Geschishte evangelischer Gemeinden in Ungarn (Pest, 1867)

Vorwort

25 Peter Braratoris aus Jolsva gebürtig, lebte während ver Verbannung in Rosenau, und wurde 1705 zum Prediger der Gemeinde Kravan ordinirt. Betzko, im Trentscknner Comitate. Prediger: 1575 Math. Kla- tovßky, ausNemschova berufen. 1578 Peter Prágai, ging nach Gradna. 1580—82 Stephan Sebastin. 1591—1601 Georg Konradi, ging imch Vüg-Ujhely. 1611 Georg Kromholz. 1619—33 Daniel Seratoris, wurde 1622 Dekan und erhielt 1629 Samuel Procopius, der aus Böhmen verbannt war, zum Gehilfen. Dieser wurde auch sein Nachfolger im Predigtamte. 1641 aus dem PfarrHause vertrieben, predigte er in einem Privathause. 1647 erhielt die Gemeinde die Kirche und das Pfarrhaus wieder zurück. Procopius starb. 1653. An seine Stelle wurde nun Ste­phan Pilarik berufen, der bisher an dem Hofe des Grafen Gabriel Jllös- hüzy, als Hofprediger der Gräfin Eva, gebornen Setschyn, lebte. Gleich beim Antritt seines Amtes hielt er bei der Beerdigung einer Witwe, der Schwester Jonas von Mednvánsky eine Leichenrede über den Text 1 Joh. 1, 5 von dem evangelischen Fegfeuer. Hierüber ergrimmten einige Frauen, besonders die Gemalin des Ladislaus Revav, die Ge- malin des Daniel Pongratz und die Gemalin eines gewissen Orlay der­art, daß sie ihm nach dem Leben stellten. Sie erkauften einen Bedienten des Grafen Kaspar Szunvok, der ihn bei der Beerdigung einer Jung­frau erschießen sollte. Der Mundschenk des Grafen Jllásházy wandte die Gefahr von dem Haupte des Predigers ab. — Pilarik ließ in der Kirche neue Emporien bauen, eine Orgel für 120 Rfl. aufstellen und zwei Glocken, die eine mit 16, die andere mit 18 Zentnern, gießen. Selbst gefangene Tataren haben dazu bereitwillig beigesteuert, weil sie gerne in die Kirche gingen. 1660 begann GrafNádasdy die Protestanten in seinem Gebiete zu verfolgen, indem er die Geistlichen aus seinen Besitzungen verjagte; des Grafen Ockonomiebeamter kündigte auch Pi­larik den Dienst und als der würdige Prediger nicht gehorchte, ließ der Beamte die Kirche und das Pfarrhaus durch 500 Bauern umringen. Doch die Pfarrkinder blieben nicht gleichgiltig, sie jagten die Feinde in die Flucht und nahmen ihren Anführer gefangen, der ohne Zweifel nicht lebend davon gekommen wäre, hätte ihn nicht Pilarik noch bei Zeiten befreit. Graf Nüdasdp erschien nicht lange darauf mit einer noch grö­ßeren Schaar, der die Pfarrkinder keinen Widerstand leisten konnten. Pilarik wurde jedoch durch zwei Diener des Grafen Nikolaus Tökölt) gerettet. Seine Bücher und Mobilien fielen in die Hände NádaSvy's, ver ihn vergebens durch heuchlerische freundschaftliche Einladungen in die Falle zu locken suchte. Sein Priesterrock und seine Bücher wurden auf des Grafen Befehl verbrannt, nur eine lateinische Bibel, die sein Vater 1605 von der Ordination aus Brieg in Schlesien mitgebracht hatte, blieb verschont. Pilarik wurde nach Szenitz berufen. Nádasdy nahm nun den Evangelischen die Kirche ab und ließ darin eine Messe lesen. Nach dem Toleranzedikte wurde hicrPrediger Georg Bobok, dessen

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