Victor Hornyánszky: Beiträge zur Geschishte evangelischer Gemeinden in Ungarn (Pest, 1867)

Vorwort

205 Se ligen ftch entfernen werde, nehme er auch Abschted von der Gemeinde, für deren Wohl zu wirken, er als die höchste Aufgabe seines Lebens be­trachtet habe. Zugleich bat er Alle um Vergebung, welche sich etwa von ihm beleidigt glaubten. Sein Herz wisse von keinem Haß, absichtlich habe er Niemandem weh gethan, wenn er aber in seinem Eifer Jeman dem zu nahe getreten sei, möge er ihm die Hand zur Versöhnung reichen. Im Sinne des Vertrages wurde zum Ober-Kirchen- und Schul - inspektor der k. Rath Ludwig v. Schedius, zum Oberkurator Karl v. Gömöry und zum Vice-Schulinspektor der Magistratsrath Michael v. Szloboda, zu Viee-Jnspektoreu von Seite der Deutschen Ladislaus von Lischovenvi, von Seite der Slovaken Dr. Martin Szuchäny und von Seite der Ungarn, welche nun auch einen Fond zur Besoldung ihres Predigers nach dem Vorgänge der Slovaken sammelten, Samuel von Rajts, zu Vice-Kuratoren von deutscher Seite Job. Sztik und von un­garischer Seite Steph. Szabady gemeinschaftlich gewählt, so wie auch von jedem Coetus sechs Presbyterial-Mitglieder, welche nach 3 Jahren wieder einer Wahl unterworfen sein sollten. Diese bildeten mit dem Vorstande und dem Rektor der Schule das Presbyterium, hier Ausschuß genannt, welcher monatlich wenigstens einmal zusammenkommen und seine Vorschläge dem Generalkonvent zur Beschlußfassung vorlegen sollte. 1835 wurde Mich. Lang zum ordentlichen Prediger des deutschen Coetus gewählt. Ungarisch wurde auch öfters von dazu aufgeforderten Predigern und Kandidaten gepredigt, während zu dem ungarischen Fond auch die Deutschen beitrugen, so daß man 1830 ernstlich daran dachte, im Sinne des Vertrages einen Prediger des ungarischen Coetus zu be­rufen. 1830 dankte der bisherige Rector der Schule Paul Fabri ab. An seine Stelle wurde der Kandidat der Theologie Dr. Karl Taubner ge wählt, der außer mehreren Schulbüchern auch über die Hegelische Phi o sophie eine Broschüre herausgab und durch seine mathematische Preis- schrist sich eine Stelle in der ungarischen Akademie erwarb. Mit Em­pfehlungen von Berlin ausgerüstet, und durch seine geistliche Beredtsam keit empfohlen, wurde er zum Prediger ordinirt, und verrichtete den Gottesdienst in der Burg zu Ofen, besonders im Winter, wo die Kom­munikation zwischen beiden Schwesterstädten erschwert war. Im Sommer des Jahres 1837 stand die Schulkasse, Dank dem umsichtigen Kurator Karl Krauß, so gut, daß die Gemeinde unaufge­fordert das Salär jedes einzelnen Lehrers um 100 ft. WW. vermehrte. Indessen rückte die Zeit des 50jährigen Jubelfestes der Gemeinde heran. Bei dieser Gelegenheit ward der im Sinne des Traktates von ver gesummten Gemeinde gewählte Prediger Joseph Székács von dem Superintendenten Joh. Szeberinyi ordinirt und von dem Senior einge- sührt. Bei der Feier des Jubelfestes predigte in deutscher Sprache der Superintendent Franz Stromßky, in slovakischer der Superintendent

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