Victor Hornyánszky: Beiträge zur Geschishte evangelischer Gemeinden in Ungarn (Pest, 1867)

Vorwort

193 welche in kurzer Zeit 12,311 ft. einbrachte, außer dem Geschenke der Ge­neralin Bujanovßky, geh. B. Podmanitzky, von 1000 fl. Die Väter und Freunde der Schule und der Heranwachsenden Ju­gend wünschten den Kindern Gelegenheit zu geben, sich auch im G e- san g zu üben, theils um den Kirchengesang zu heben und die häusliche Andacht zu fördern, theils um die Elemente der Musik auch in das Be­reich des öffentlichen Unterrichts aufzunehmen. Hiezu war aber die An­stellung eines Gesanglehrers nothwendig, da man den ohnehin zu stark in Anspruch genommenen Lehrern nicht zumuthen durfte, auch diesen Unterrichtszweig zu übernehmen. Die vorhandenen Schulfonds erlaub­ten aber nicht eine neue Ausgabe, ehe die vorhandenen Lehrer so salari- sirt waren, daß sie ohne drückende Nahrungssorgen ihrem Amte obliegen konnten. Es wurde demnach zu diesem Zweck eine eigene Subskription eröffnet, welche in Kurzem 3084 ft. einbrachte. Worauf Herr Matthäus Babbrigg zum Gesanglehrer gewählt wurde. Im Konvente am 8. Dezember schilderte der Schulinspektor das gedeihliche Wirken der Lehrer — besonders Peter Hossmann's — der aus freiem Antrieb täglich acht Stunden in der Schule beschäftigt sei, die Nacht aber dazu benütze, sich durch ras Studium pädagogischer Schriften zum tüchtigen Schulmann heranzubilden — und nicht zufrie­den damit, daß er (der Inspektor) ihm seine besonders im Erziehungs­fach reichhaltige Bibliothek anbiete, zum Ankauf der Büchet seinen ohne­hin kargen Gehalt verwende. Der Inspektor stellte nun den Antrag, die Schulbibliothek, welche durch Jakob Horvath begründet und durch Joh. Samuel Liedemann aus dem Nachlaß seines Schwiegervaters vermehrt worden war, durch den jährlichen Ankauf pädagogisch-didaktischer Werke zu vermehren, und selbe dem Gebrauche unserer Lehrer zu überlaffen, wozu aber eine jährliche Ausgabe von 300 fl. nöthig wäre. Und siehe da, ein anwesendes Mitglied — der Optikus Dr. Erlanger — erklärte, er wolle zu diesem Zweck jene 300 fl. für das kommende Jahr erlegen, und übergab alsogleich diese Summe dem Oberkurator. W as wollten die Gründer der Anstalt mit dieser Schule? ,,Sie wollten in der Lauterkeit ihrer Gesinnung eine wahre Bildungsanstalt, die als eine Bewahrerin echter Humanität, das Reinmenschliche in sei­ner Totalität auf eine naturgemäße, dem Kinde angemessene Weise an- regen, entwickeln und stärken sollte, damit aus ihr reine, für's Wahre, Gute und Schöne empfängliche, selbstthätige und selbstständige Wesen hervorgingen, die, nachdem sie hier den ersten richtigen Impuls cmpsin- gen, fähig wären, in zedee Lage vorwärts zu schreiten und sich fernerhin selbstständig auszubilden. Namentlich sollte der Unterricht elementárisát auf Anschauung begründet, vom Leichteren zum Schwereren fort­schreiten, die Anschauung nicht blos zum leidenden Anffassen der zufäl­ligen Eindrücke werden, sondern zur freien Thätigkeit des Geistes erho­ben, die ordnungslose Einwirkung der Natur zur stufenweisen, lücken­losen, zusammenhängenden Bildung ordnen, das Aebnlickc zu dem AeHn­13

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