Evangélikus Élet, 2004 (69. évfolyam, 1-52. szám)

2004-05-30 / 22. szám

II. oldal - 2004. MÁJUS 30. r Evangélikus Elet Durch den Heiligen Geist erfüllt „ Und sie wurden alle erfiillt von dem Heiligen Geist. “ Apostelgeschichte 2,4 Wo der Heilige Geist weht, da bahnt er den Weg zu einer heiligen Kirche. Am ersten Pfingsttag waren Tausende von Pilger in Jerusalem. Leute von verschiedensten Hautfarben, aus mehreren Nationen. Sie staunten verwirrt, dass sie alle in ihren Sprachen die Apostel „von den großen Taten Gottes“ reden hörten. Es ging um das Kommen Jesu in die Welt, seine Verkündigung und seine Taten, sowie sein Tod am Kreuz und seine Auferstehung. Gottes Geist wirkt, damit die Menschen die Botschaft mit ihren Herzen verstehen können. Andere Zeugen hören und erleben dasselbe, aber sie spotten nur: „Sie'sind voll von süßem Wein“. Wie oft wird bis heute der Geist Gottes mit der Begeisterung der Sinne oder gar dem „Geist aus der Flasche“ verwechselt. Doch Gottes Geist ist nüchtern und macht nüchtern. Er verwandelt die Kinder des Herrn von innen heraus und durchdringt ihr Leben. Der Heilige Geist erfüllt dabei das Herz und schafft ein neues Geschöpf, das Gott lieb hat, und gerne tut, was er will. Da schickt der Herr Flammen in unsere Herzen und macht uns dadurch lebendig. Wir bekommen feurige Zungen und tätige Hände, wie der verfolgte Christ, der im Baltikum verhaftet wurde. Er hat seine Gefühle über seine Heimsuchungen so aus­gedrückt: „Wie machtvoll hat sich Gottes Heiliger Geist in diesen Leidenszeiten ausgewirkt! Er weckte Hunger und Durst nach dem Wort auch bei solchen, die von Gott abgekommen waren. Er machte die Frage nach der Ewigkeit lebendig. Er half, mit alten Sünden zu brechen und ein neues Leben zu beginnen. Er weckte die Freude am Gebet. Der Heilige Geist gab den Angeklagten, was sie reden sollten. Er gab den Verfolgten auch vor ihren Richtern die Weisheit der Schlangen und die Sanftmütigkeit der Tauben, dass nichts verraten wurde, was den anderen Schaden verursachen würde und die Wahrheit wird doch geschützt. Wie kräftig half der Heilige Geist Hass, Neid, Selbstsucht und Hochmut zu überwinden, so dass die Christen auch in den Gefängnissen eine starke Bruderschaft bildeten.“ Du brauchst nicht wegen deines Glaubens verfolgt werden. Auch im „normalen“ alltäglichen Leben darfst Du große Sachen von Gottes Geist erwarten. Du musst „nur“ darum beten. Bátovszky Gábor Seien wir die Missionäre von heute! „ Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch. “ Apostelgeschichte 2,17a Auf einer internationalen Jugendtagung wurde vor einigen Jahren darüber beraten, wie das Evangelium am besten verbreitet werden könnte. Die jungen Menschen sprachen viel von Propa­ganda, von literarischen Möglichkeiten, von Chancen durch die elektronischen Medien. Vieles wurde erörtert, wozu unsere Zeit die entsprechenden Mittel bietet. Da meldete sich eine junge Frau aus Afrika zu Wort und sagte: Wir schicken in die Dörfer, die wir für das Evangelium gewinnen möchten, keine Schriften. Wir schicken dorthin eine gläubige Familie. Dann können die Dorfbewohner sehen, was christliches Leben ist. Seitdem es christliche Kirche gibt, mühen sich Menschen um die Ver­breitung des Evangeliums. Immer wieder suchen Menschen nach neuen, zeitgemäßen Wegen, die gute Nachricht von Jesus weiterzugeben. Die Kirche hat die Pflicht, nach solchen Wegen zu suchen. Seitdem es christliche Kirche gibt, geschehen diese Bemühungen auf einem guten Fundament: Gott hat seinen Heiligen Geist ausgegossen auf alles Fleisch, auf Männer und Frauen, Junge und Alte. Wie Jesus, der einzige Mittler zwischen Gott und uns Menschen, es vorausgesagt hat, ist es eingetreten: Gottes Heiliger Geist ist in alle Welt und für alle Welt ausgegossen. Um das Evangelium weiterzutragen, braucht es vor allem Menschen, die den rettenden Glauben an Jesus leben. Seitdem es christliche Kirche gibt, funktioniert das. Mehr als alle nötigen Strategien und Planungen, mehr als durch viele Worte wird die gute Nachricht verbreite durch gläubige Menschen, die ihre christliche Überzeugung einfach leben; am Sonntag, aber auch im Alltag; im Gottesdienst, in der Gemeinde, aber auch am Arbeitsplatz, in der Nach­barschaft, in der Schule. Nach Feste Burg (Andachtsbuch) 2000 Feuer und Wind Feuer und Wind. Diese zwei Elemente sind für den ersten Augenblick vielleicht Gegenteile zueinander, doch wir wissen genau, wie das Feuer funktioniert: je heftiger der Wind weht, umso höher werden die Flammen. Die Jünger waren zu den ersten Pfingsten zusammen, als es geschah. Sie haben sich wieder in einem Haus versammelt, wo sie sich geborgen fühlten - geborgen vom Wind und vom Feuer. Gottes Wind und sein Feuer hat sie trotzdem gefunden und erreicht, und damit hat die Geschichte der Kirche angefangen. Heutzutage ist es irgendwie nicht „modisch“, sich mit der Vergangenheit ernsthaft zu beschäftigen, obwohl unsere Gegenwart zweifellos ganz stark von den Anfängen und von unserer Herkunft beeinflusst wird. In dem Sinne wäre es doch wichtig, dass wir zu den Wurzeln drängen, damit wir besser sehen und verstehen können, wo wir gerade stehen, und was wir verändern sollten. Alles hat mit dem Heiligen Geist angefangen. So heißt es in der Bibel: „ Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. ” (Apg 2,1-6) Den Jüngern ist etwas passiert, womit sie nicht gerechnet haben. Nie hätten sie gedacht, dass Gottes Geist sie in der Form von Flammen und Brausen besuchen und erfüllen wird. Wie ihnen Jesus früher versprochen hat, ist es tatsächlich so passiert: der Beistand ist angekommen, und bleibt von nun an mit diesen von Wind und Feuer erfassten Jüngern. Dies ist auch deswegen so interessant, weil wir über den Heiligen Geist aus der Bibel nicht viel erfahren. Der himmlische Vater wird unzählbar oft in der Heiligen Schrift erwähnt, und so haben wir alle irgendwelche Vorstellungen von ihm. Wenn wir vom Sohn Gottes reden, wird unsere Vorstellung über ihn vielleicht noch klarer. Wir denken an seine Taten, seine Wunder und an die Geschichten, über die Menschen bis heute erzählen. Wenn der Heilige Geist aber erwähnt wird, haben wir Schwierigkeiten, weil wir kein Bild, keine Vorstellungen über ihn haben. Es gibt zwar einige Geschichten, wo er eine Rolle spielt, das sind aber auch alle lauter geheimnisvollen Geschehnissen: Feuerflämmchen, Brau­sen in der Luft, Taube vom Himmel, der Beistand, usw. Das ist aber wahr­scheinlich kein Zufall. Das hat auch eine Bedeutung: über den Heiligen Geist brauchen wir gar kein Bild in unseren Gedanken zu haben. Wir sollen seinen Wesen aus seinem Wirken verstehen, und dabei hilft uns diese Geschichte. Wie die Jünger vom Heiligen Geist erfüllt wurden, wurden sie innerlich bewegt, und bekamen eine Führung von Gott. Der Geist Gottes treibt sie hinaus auf die Strasse, und lässt sie Sprechen. Und die Leute kommen und hören sie staunend, alle in der eigenen Sprache. Das war also ein Sprachwunder, oder wir könnten es auch ein Hörwunder nennen. Egal wie es heißt, Hauptsache ist: die versammelten Menschen werden angesprochen durch die Jünger. Diese Jünger waren übrigens ganz einfache Leute: meistens Fischer und Handarbeiter - also keine hochgelehrten Sprachwissenschaftler. Ich sage es nur, weil ich bereits hautnah erfahren habe, wie schwer es ist, Menschen, in einer anderen Sprache anzusprechen. In meiner Gemeinde in Ágfalva (Agen- dorf), neben Sopron erlebe ich jedes mal eine Art Sprachwunder, wenn die deutschen und die ungarischen Ge­meindemitglieder gemeinsam Gottes­dienst feiern. Da spricht und singt jeder in der eigenen Sprache mit. Unser Problem in der Kirche ist aber heut­zutage nicht mehr die Mehrsprachigkeit. Die Kinder und die Jugendlichen lernen ja schon vom Anfang der Grundschule an - manche sogar im Kindergarten - Fremdsprachen. Das Problem ist viel tief greifender. Wir Christen können andere Menschen in der Muttersprache ansprechen, aber sie verstehen uns trotzdem nicht. Ich habe das öfters festgestellt, als ich mit Menschen gesprochen habe, die nicht christlich erzogen wurden. Mir fällt gerade ein Strafgefangener ein, den ich im Gefängnis getroffen habe. Als ich ihm erwähnte, dass Gott für uns wie ein Himmlischer Vater gelte, da wurde er blass und sagte folgendes zu mir: „Vielen Dank, aber ich will so einen Gott nicht in meinem Leben“. Wie ich später erfuhr, wurde er als Kind von seinem betrunkenen Vater oft ge­schlagen. Was für uns selbstverständlich ist, kann bei anderen Menschen völlig fremd ankommen. Wir brauchen also auch heute noch ein Sprachwunder, damit uns alltägliche Menschen verstehen können. Vor allem aber: Wir brauchen den Wind und das Feuer des Heiligen Geistes, damit er uns bewegt, damit wir aus den Kirchen und Gemeindesälen auf die Strassen treten und Gottes Liebe weitergeben. Seine Führung wird uns die Weisheit und die Kraft dazu geben, dass wir die richtigen Worte finden, damit wir andere Menschen ansprechen und bewegen können. Das sollte ja unsere Botschaft sein. Sághy Balázs

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