Herbert Haupt: Ergänzungsband 12. Kunst und Kultur in den Kameralzahlamtsbüchern Kaiser Karls VI. (1993)
ARCHIVALIEN
Archivalien 1722 widriges einiger zeit beygeruckhet, lauth beyligenden drey specificirt- und ange- wißenen quittung [. . .] alß: H. Johann Bernhard Fischer, ober ingenieur, an jähr. 2.000 fl. das erst- und änderte quartall dis jahrs . . . 1.000 fl. H. Johann Trehet, gartten ingenieur, an jähr. 1.400 fl. auf gleiche zeit . . . 700 fl. H. Johann Lucas Hildeprandt, ingenieur, an jähr. 600 fl. . . . 750 fl. Christian Alexander Öttl, hoffmauermeister, sambt einem pallier an jähr. 247 fl. ... 308 fl. 45 kr. Johann Reichard Dietrich, zimmermeister, nebst einem pallier. . . 308 fl. 45 kr. Johann Georg Populari see. nachgelassener wittib alß ziegldeckher, an jähr. 124 fl. 48 kr. . . . 156 fl. Philipp Mittermayr, hoffbauambts zimmermann, an jähr. 78 fl. . . . 97 fl. 30 kr. / Sebastian Lehn er, hoffbauambts tischler, an jähr. 130 fl. . . . 167 fl. 30 kr. Nicola Mileckh, uhrrichter, an jähr. 84 fl. . . . 105 fl. Philipp Hölinger, zimmermann alda [sc. im Augarten], an jähr. 104 fl. . . . 130 fl. -KZAB 9 fol. 201r-202v 804 No. 2249. H. Franz Klaninger wegen sowohl zu ausstaffirung der durch, erzherzogin Mariae Amaliae als auch zu den faschingfestin praestirte wah- renliferung die demselben assignirte und auf die böheimb. hochzeit donativgelder angewisen [. . .] erhaltene 30.000 fl. - KZAB 9 fol. 263v 805 No. 2252. Denen hh. gebrüdern von Palm wegen Ihro maytt. der regierenden röm. kayßerin von brillianten eingeliferten streüßl und darvor accordirt-, in zweyen ratis auch zu bezahlen angewisenen 2.500 fl. [. . .] den ersten termin per. .. I. 250 fl. - KZAB 9 fol. 264r 806 No. 2253. Den kay. cammer jubellier h. Johann Georg Glanzer wegen nacher hoff geliferten halßband per 30.000 fl., ein toison34) per 20.000 fl., dan 1. paar hemeth-knöpf per 14.000 fl., alles von brillianten, welche Ihro durch, dem churprinzen aus Bayrn bey jüngst beschehener Vermählung mit der durch, erzherzogin Mariae Amaliae gegeben worden, in gleichen wegen beyge- schafften zwey vermählungsringen von diamanten zußamen per 1.200 fl., mithin von ihme Glanzer liquido zu fordern habenden 65.200 fl., von welchen / die erste halbscheidt mit 32.600 fl. den 3. Jan. nechst künfftigen 723. jahrs, die andere helffte aber den 3. April hierauf aus eingehenden hochzeit donativs geldern zu bezahlen angewisen worden, und zwar dermahlen a conto des ersten termins . . . 12.000 fl. - KZAB 9 fol. 264r-v 807 No. 2254. Item erstged. h. Glanzer wegen geliferter contraf aitbixen35) von brilianten zu regalirung der frauen graf in Brainerin, aya, den darvor bedungenen werth . . . 3.600 fl. - KZAB 9 fol. 264v 808 No. 2255. Ferners vor einen von denßelben [sc. Johann Georg Glanzer] nacher hoff geliferten von diamant carmisirten36) gnadenpfening sambt einer ketten . . . 500 fl. - KZAB 9 fol. 264v 34) Vermutlich für den Kurprinzen Friedrich August II. von Sachsen (1696-1763), der in der Promotion vom 23. November 1721 in den Orden vom goldenen Vlies aufgenommen wurde. 35) Meist aus Elfenbein gedrechselte, auf einem ebensolchen Fuße stehende Kugeln, Kästchen oder Büchsen mit Sehlöchern. Bei der Betätigung eines Zuges boten sich dem Auge kulissenartige Bildnisse, meist Portraits oder mythologische Abfolgen dar. 3S) In Rosettenform geschliffene Edelsteine, die zur Erhöhung der Wirkung so eingefaßt wurden, daß größere Steine mit kleineren umgeben wurden. 74