Friedrich Würthle: Ergänzungsband 9. Dokumente zum Sarajevoprozeß. Ein Quellenbericht (1978)
Vorbemerkung der Redaktion
VORBEMERKUNG DER REDAKTION Durch den plötzlichen Tod des Autors bedingt, kann der vorliegende Quellenbericht nicht in abgeschlossenem Zustand publiziert werden. Der fragmentarische Charakter des Werkes zeigt sich in dessen abruptem Ende wie in der Unvollständigkeit des Vorwortes, besonders aber — und dies ist wohl der empfindlichste Ausfall — in der lückenhaften Nennung und Zitierung von Quellen. All dies wollte der Autor, der ja über eine ausgedehnte Sammlung von Abschriften und Fotokopien verfügte, in einem letzten Arbeitsgang bereinigen. In Kenntnis des Trauerfalles stand die Redaktion vor der Frage, ob das unvollständige Manuskript, für dessen Veröffentlichung außer den Empfehlungen des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung auch ein Fachgutachten erstellt worden war, mit der üblichen redaktionellen Betreuung in Druck gehen konnte. Eine eingehendere Bearbeitung war nun, da der Autor keine Antwort mehr erteilen konnte, nicht möglich, — besonders im Hinblick auf die gleichzeitigen Aufgaben im Rahmen der Durchführung des österreichisch-jugoslawischen Archivabkommens aus dem Jahre 1923, deren Dringlichkeit jeder anderen, ersprießlichen Arbeit im Archiv und in der Redaktion enge Grenzen setzte. Dazu kommt, daß sich Würthle kurz vor seinem Tod noch um eine endgültige, auch für andere Forscher übersehbare Ordnung seines „Sarajevo-Arbeits-Archivs“ (SAA) bemühte, um für jeden, der seine Aussagen überprüfen oder auf ihnen aufbauen wollte, eine solide Informationsbasis zu schaffen. Auch dieses Vorhaben konnte Würthle leider nicht mehr zu Ende führen; für die sachgerechte Aufstellung des SAA wird es daher zunächst unerläßlich sein, die Ordnungsprinzipien Würthles zu rekonstruieren. Die im Verlag Molden 1975 erschienene Darstellung, der nunmehr vorgelegte Quellenbericht und das SAA sollten nach den Intentionen des Autors somit als bisher reichhaltigste Grundlage für weiterführende wissenschaftliche Arbeiten ernst zu nehmender Sarajevo-Forscher aller Nationen, besonders der naturgemäß am meisten interessierten österreichischen und jugoslawischen Gelehrten, dienen. Da die Preisgabe oder auch nur Verzögerung dieser Bestrebungen nach dem Tod Würthles das Ergebnis langwieriger, intensivster Forschungsarbeit in Frage gestellt hätte, hat die Generaldirektion des Österreichischen Staatsarchivs eine mit Mängeln behaftete Veröffentlichung zum jetzigen Zeitpunkt einer vielleicht erst nach Jahren möglichen, von Fachleuten zu besorgenden und im Sinne des Autors zu ergänzenden Ausgabe vorgezogen. Da nunmehr auch der zuständige Referent die Ord1 Staatsarchiv, Ergänzungsband IX