Fritz Reinöhl: Ergänzungsband 7. Geschichte der k.u.k. Kabinettskanzlei (1963)
Einleitung
7 1592 erfolgten Tod in der Reichskanzlei dienten, waren fortan mit der Führung der Familienangelegenheiten, die ihnen zum Teil schon vor 1578 oblag, beschäftigt28). Neben und nach ihnen war auch der gleichfalls der deutschen Expedition angehörige Sekretär Johann Engelhofer von und zu Marbach, der mit dem Tode des Kaisers 1612 aus der Kanzlei schwindet, mit diesen Angelegenheiten befaßt29). Eine der Stellung eines Kabinettssekretärs ähnelnde Tätigkeit übte neben seinen übrigen Obliegenheiten erst wieder der Reichsvizekanzler Jakob Kurz von Senftenau aus, der 1587 die Leitung der Reichskanzlei übernommen hatte; er entwarf viele vertrauliche Schreiben des Kaisers an seine Verwandten; der Kaiser diktierte ihm auch in die Feder. Kurz starb am 11. März 1594 30). Nach ihm nahm, wie schon Stieve aussprach31), der Sekretär der lateinischen Expedition Dr. Johann Anton Barvi- t i u s, der sich trotz wiederholter Schwankungen in hervorragendem Maße der Gunst Kaiser Rudolphs bis zu dessen Tod erfreute, eine gleichartige Stellung ein 32). 2a) Über diese ebenda S. 365 ff. bzw. 368 ff. 29) Über ihn ebenda S. 374. 30) Über ihn ebenda S. 320 f. 31) Briefe und Akten 4, 129; der venetianische Gesandte Soranzo berichtete 11. Sept. 1614: „II Signore Barvitio ha servito lungamente Ridolfo persegretario e consigliere di stato, nel quäl carico continua tuttavia.“ Fontes rerum Austriacarum, Bd. 26, S. 21.