W. Wagner: Ergänzungsband 6. Die obersten Behörden der k.u.k. Kriegsmarine 1856-1918 (1961)
Vorwort
Marinesektion zwang. So gesehen gewinnt die Behördengeschichte der Kriegsmarine eine über das militärisch-maritime weit hinausreichende Bedeutung. Auch für einige bedeutende Personen, vor allem Erzherzog Ferdinand Max und Tegetthoff, aber auch für Erzherzog Franz Ferdinand sowie einige hohe Offiziere und Beamte der Kriegsmarine ergab das Studium der Behördengeschichte neue Züge und wichtige Ergänzungen zu dem bisherigen Bild. Solche Überlegungen bewogen mich, diesen Problemkreis gründlich zu untersuchen und das Ergebnis als Beitrag zu der noch zu schreibenden Behörden-und Verfassungsgeschichte der Donaumonarchie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch zu veröffentlichen. Das Jahr 1856, in dem es Erzherzog Ferdinand Max gelang, die Marineleitung zu einer selbständigen Zentraistelle zu erheben, erschien dabei als geeigneter Ausgangspunkt, zumal die Marine seit dieser Zeit allmählich immer größere Bedeutung erhielt und damals überdies bei allen Marinen mit dem Übergang vom Segelschiff zum Dampfschiff ein höchst wichtiger Einschnitt festzustellen ist. Neben den Akten des Marinearchivs mußten auch diejenigen der Militärkanzlei des Kaisers und des Thronfolgers herangezogen werden. Vor allem für die Schaffung des Marine- ministériums waren daneben die Akten der Kabinettskanzlei, in erster Linie die Ministerrats-Protokolle und ganz besonders das Miramararchiv des Erzherzogs Ferdinand Max überaus ergiebig. Für ihre Hilfe bei der Benützung der letztgenannten Bestände danke ich den Kollegen im Haus-, Hof- und Staatsarchiv, vor allem StA Dr. Anna Coreth und StA. Dr. Rudolf Neck herzlich. Sehr wichtig waren mir außerdem einige mündliche Hinweise sowie die Überlassung eines Manuskriptteiles durch Herrn Oberstaatsarchivar Univ.-Doz. Dr. Walter Goldinger. Vor allem aber bin ich der Generaldirektion des Österreichischen Staatsarchivs für die Ermöglichung der Drucklegung zu großem Dank verpflichtet. Es freut mich besonders, daß diese aufs engste mit der Tätigkeit als Archivar verknüpfte Studie in der Publikationsreihe des österreichischen Staatsarchivs erscheint.