H. Koller: Ergänzungsband 4. Das Reichsregister König Albrechts II. (1955)

Einleitung

16 hatte76). Vor ihm hatte sich schon Lindner mit den Reichsregistern be­schäftigt, hatte aber seine Forschungen nur bis 1437, dem Todesjahr Kai­ser Sigismunds geführt77). Bei den Forschungen zu den sogenannten Schlickschen Fälschungen wurde die Handschrift neuerdings untersucht. Max Dvofák hat in diesem Zusammenhang eine genauere Unterscheidung der Hände durchgeführt und Seeliger verbessert78). Daneben hat sich noch die tschechische Wissenschaft mit der Frage der Registerführung beschäftigt78“), jedoch das Schwergewicht auf die böhmischen Bestände gelegt und den Registerband Albrechts nur kurz erwähnt79). Soweit das Schicksal des Kodex und eine Übersicht der wich­tigsten Arbeiten. Das Reichsregister M ist mit einem 42 zu 29,5 cm großen, braunen Pappdeckeleinband versehen und in Halbleder gebunden. In der Mitte des Lederrückens und in der linken unteren Ecke der Außenseite des Ein­bandes ist mit schwarzer Farbe ein M aufgezeichnet. Auf der Innenseite des Deckels befindet sich ein eingeklebter Zettel mit dem Vermerk des 15. Jahrhunderts: Kunig Albrechts/Reichs Registra/tur de anno 14-38/39, offenbar der Rest einer alten Aufschrift. Der Kodex besitzt 79 Blätter, die 40,5 cm hoch und 28,5 cm breit sind. Die Lagen sind heute nicht mehr genau festzustellen. Das Papier besitzt als Wasserzeichen einen Dreiberg im Kreis80). Auf der ersten Seite der ersten sieben nicht foliierten Blätter beginnt in zwei Kolumnen ein Inhaltsverzeichnis, das auf der zweiten Seite in einer Kolumne fortgesetzt ist, aber nur den Inhalt der ersten 30 Folien verzeichnet und dann unvermittelt abbricht80a). In der Mitte der ersten Lage beginnt die Foliierung. Hier setzen auch die Eintragungen von Marquard Brisachers Hilfsschreiber ein, der, wie erwähnt, aus der Zeit Sigismunds die Registrierung fortsetzt81). Er schrieb durchlaufend bis fol. 13r. Die Urkunde n. 72, ein Lehenbrief für Erasmus Sattelboger, Ende September 1438 ausgestellt, ist das letzte Stück, das er registrierte. N. 73 ist bereits 76) G. Seeliger, Die Registerführung am deutschen Königshof bis 1493 (Mitt. d. Inst. f. österr. Geschichtsforschung, Ergänzungsband 3, 1890—1894), S. 223 ff. 77) Lindner, Urkunden wesen, S. 169 ff. re) M. Dvofák, Die Fälschungen des Reichskanzlers Kaspar Schlick (Mit­teilungen d. Inst. f. österr. Geschichtsforschung 22, 1901), S. 51 ff., 80. rea) Sedlacek, a. a. O., S. 10 und J. Celakovsky, Über die einheimischen und fremden Register mit besonderer Rücksicht auf die Register der böhmischen und der übrigen österreichischen Hofkanzleien (Ahh. d. k. böhm. Ges. d. Wissen­schaften 1890), 6. Abh. 79) Sedlacek, a. a. O., S. 10. 80) C. M. Briquet, Les filigranes, Band 3 (Paris 1907), ähnlich n. 11849 u. 11850. 80a) über den Schreiber des Inhaltsverzeichnisses Johannes Richter vgl. S. 17. 81) Siehe oben S. 14.

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