Leo Santifaller: Ergänzungsband 2/1. Festschrift zur Feier des 200 jährigen Bestandes des HHStA 2 Bände (1949)

IV. Quellen und Quellenkunde - 34. Anna Hedwig Benna (Wien): Iurisprudentia medii aevi: eine Handschrift der deutschen Bearbeitung des Ordo „Antequam“

536 Benna, geben an dez herren willen, daz er auch den mist in kein ander guet, hewe oder ander geströ auch auf kein ander gült für. Item, daz er kein baihaften pawm abhaw vnd weder feld noch egarten zw garten mach noch garten zw feld an dez herren willen. Er sol auch keinen soldner hinder im zimmern oder hinder im siezen lassen an dez herren willen, der auch dem herren fugklich sey vnd im gelob in aller mass als der recht mair; dan dardurch wachst vili vnrat. fol. 49 r Item, ob der mair den paw mit vngewonlicher sat oder anderem versäumt, darumb ist im der herr nitz schuldig. Er soll auch weder soldnern noch sunst yemancz keinen acker noch wissen vmb sunst noch vmb nyet verleihen an des herren willen. Item es ist ze mercken gar eygenlich, ob der hoff holez hab, vnd ob dazselbig holcz zw dem hof gehör oder nicht, vnd gar oder ainteil, so sol man dem mair lauter sagen, dz er das nicht verkauf! noch hingeb, auch niemancz daraus nicht hinfueren las an dez herren willen. Ob aber der herr daraus ichtz hingeben oder verkauffen wolt, daz er in icht daran irre. Vnd wen der mair prennholcz, zaun- holcz oder zimmerholcz hawen wil, so sol in der herr oder sein gewalt anweissen mit, daz er hacke, wo er welle vnd daz holcz wüste; desgeleichen von den soldnern, darnach vnd die sach gestalt vnd holcz wert ist. Der mair sol auch nit reuten an dez herren willen. Item daz der mair noch seinen nucz aus den giittern verkauffen, verseczen noch kainerlay dienst oder neuwerung daraus körnen lassen an dez herren wissen vnd willen. Item uor allen dingen, ob der mair etwas erforschet, dz zw oder in daz gut geschech, von dem daz wer, darin sol der mair sein vermögen tun vnd daruor sein auff seinem casten; vnd wo im daz ze schwer sein wolt, an den herren pringen vnd aber darin tun nach dez herren willen. Item es sollen er, auch sein eehalten vnd soldner, dem herren geloben getruew vnd gewar ze sein, irren frömen ze fürdeni vnd schaden bewaren nach irem pesten vermögen, vnd kein andern hilff noch herschaft suechen noch geprauchen fol. 49 v dan den gruntherren. Vnd ob sy, einander oder yemant anders sy zwsprach, nit erlassen möchten, recht ze nemen vnd ze geben, wo sy der herr hinstellet, an widerred vnd an weitter verwegeren. Vnd ob sych auch zwischen dem herren oder den, die im zw versprechen stend vnd dem mair oder seinen soldnern icht ver­lies, darvmb sollent sy albegen vnd auch menklich von iren wegen recht uon in nemen vnd widervmb geben vor iren gewonlichen vnd ordenlichen richtern vnd gerichten. Vnd wie er uon dem scheid, lebend oder tod, daz er den nit pawlich noch wesenlich hielde vnd dazu ieclichen verdienten, daz den der hoff ledig sey uon im vnd seinen erben vnd mengklichen. Vnd daz er den mit aller vnd ieglicher zwgehörung paulich vnd erzinnertt zw dorff vnd wol beseezt ze feld nach im ligen lasse noch lands recht vnd vnengolten genemen andern mair, wan er den wesenlich vnd pawlich gefunden vnd entpfangen hat. Item ettlich hoff geben weg lösm etlich halben tail farendern hab, etlich hof- richtung, dz ist aber samen, strvn, hew, pflüg, egten, schwein, gens, hennen vnd darzu gelt vnd uor allen dingen so beleibt, der mist vnd daz winterstro auf vnd pey dem hof. Item so ist etlicher hof vnuogtner vnd dennocht gerichtber. Nach dem allen müs man die fürm seczen vnd in allen brieffen, wo sy daz nit hyeltten, daz man sy darvmb ankomen, nöten vnd pfenden mög mit den rechten, geistlichen oder Welt­leichen, oder an gericht oder mit in paiden, welches dem herren allerpest fueget.

Next

/
Thumbnails
Contents