Leo Santifaller: Ergänzungsband 2/1. Festschrift zur Feier des 200 jährigen Bestandes des HHStA 2 Bände (1949)

IV. Quellen und Quellenkunde - 30. Carl Plank (Wien): Das Urbar der Herren von Kapellen von 1300

Urbar der Herren von Kapellen. 473 Dadurch erst wurde es möglich, gewisse häufige Loci, wie z. B. Öd und Tal, voneinander zu scheiden. Obwohl das Lehenbuch der Herren v. Kapellen spätestens 1300, also zu Lebzeiten des Landeshauptmannes Ulrich, der 1276 von König Rudolf I. v. Habsburg mit großen Vollmachten hiezu ernannt worden war, und erst 1305 starb, angelegt wTorden war, wird vom Schreiber stets nur Jans (Johann), Ulrichs einziger Sohn aus 3. Ehe mit Margarethe v. Falkenberg, Wwe. nach Otto v. Sunnberg, als „Herr“ genannt. Einmal sogar schon die Erben des Johann. Es sind dies die Brüder Eberhard und Ulrich aus Johanns Ehe mit Kunigunde v. Walsee. Da die Anlagehand bis fol. 5V reicht und Jans v. Kapellen erstmalig auf fol. 6r genannt wird, dürfen wir schließen, daß die ersten fünf Blätter noch aus der Zeit von oder sogar vor 1300 stammen und das Coupieren der Blätter mit dem Anfall der Lehens­herrschaft an Jans nach seinem Vater Ulrich im Jahre 1305 in Zusammenhang bringen. Vielleicht wurden damals schon die vollständig fehlenden Blätter herausgelöst. Das Geschlecht der Herren von Kapellen, den Schlierbachern stammverwandt, ist wie dieses ein altes Ministerialengeschlecht des Traungaues. Wir finden sie schon 1125 und 1139 x) im Gefolge der Markgrafen von Steiermark. Mit Kapelln bei St. Pölten (GB. Herzogenburg, NÖ.) steht das oberösterreichische Geschlecht in keiner wie immer gearteten Beziehung. Der in dieser Handschrift nachweisbare Besitzstand war seit 2. 5. 1281 Pfandbesitz * 2), den König Rudolf I. seinem Landeshauptmann ob der Enns eingeantwortet hatte. Noch 1411 bestätigte Herzog Albrecht V. den Töchtern des letzten männlichen Kapellers, Eberhard, den Nutzgenuß, wie 1281 von des Herzogs Vorfahren in Gnaden verliehen. Die Erben der Kapeller waren die Dachsberger, Liechtenstein-Nikolsburger und Walseer. Einrichtung der Ausgabe. Alle im Lehenbuch enthaltenen Namen wurden hinsichtlich ihrer Zugehörigkeit nach den beiden Gruppen, Personen und Orte, nach dem historischen Alphabet in den Index aufgenommen. Einmal in historischer Schreibweise und ein zweitesmal in der modernen Form, wie sie im Ortsverzeichnis von Österreich, herausgegeben vom Bundesamt für Statistik 1926 aufscheint. In der den Namen beigefügten Ziffern- und Buchstabengruppe, bedeutet die erste Zahl die archivalische Bleistiftfoliierung, r und v die übliche Seitenbezeichnung, a und b die Spalten der betreffenden Seite und die letzten Zahlen die Zeilen der betreffenden Spalte, in welcher der Name in der Originalhandschrift aufgefunden werden kann. Personenverzeichnis. (Die kursiv gesetzten Eigennamen sind im Ortsverzeichnis nachzuschlagen.) A Apranter, Chvnrat d.; 22' * 3; s. Abrantner; Achleiter, Chvnrat d.; 13vb 8; s. Achleitner; Achwinden, Vlreich d. Schneider v.; 9rb 9/10; s. Abwinden; Aich, Gvnther von d.; 9ra 24; s. Aich-Pröselsdorf; Aygner, Vlreich d.; 23vb 12; 23'b 15; s. Aigner; Atenshaim, Rech van; 6rb 18; s. Ottensheim; Amman, Ott d.; 12rb 19; Vlreich d.; 16'a 7; B, P Partzhof, Chvnrat Vertailer vom; 23'b 1/2; 23 1 3; s. Patzenhof; Paul; 17vb 12; Pechinn, Pericht die; llvb 22; Pehaim, Hainreich d.; 3vb 10/11; J) 1125, StUB I, S. 129; 1139, OöUB II, CXXIII, S. 187. 2) OöUB III, DLXXIV, S. 529 f.; DLXXV, S. 530 f.

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