AZ EGYETEMI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVEI 7-8. (Budapest, 1997)
V. Egyetem- és felsőoktatástörténet - Szögi László: Új utakon nyugat felé ... Hagyományok és változások az újkori magyar egyetemjárásban (1789–1919)
Studentenmigration der Habsburgermonarchie haben wir hier eine ganz andere Situation, Sowohl in Berlin als auch in Göttingen and Tübingen machten die Studenten aus Transsylvanien etwa die Hälfte der Hörerschaft aus. Die Neuerscheinungen der ausländischen Studentenmigration zeigen sich im Fall der deutschen Universitäten in der behandelten Perioden kaum. An die landwirtschaftliche Hochschule von Hohenheim ließen sich früh die ersten heimischen Hörer inskribieren. Die sich für die technischen Wissenschaften interessierten ersten ungarischen Studenten ließen sich erst im Sommer 1848 an das Polytechnikum von Karlsruhe inskribieren, ebenso wie die ersten Hörer in Bonn. Nach der Nieder schlangung der ungarischen Revolution und des Freiheitskrieges erhöhte sich die ausländische Peregrination sehr stark .aber deren Ziel war damals Wien für die Ungarn, nach Deutschland konnten immer weniger Studenten kommen. Während diesen 17 Jahren wissen wir von etwa 1100 Personen, die sich an deutsche Universitäten inskribieren ließen, also hier zeigten sich die neuen Tendenzen der Peregrination eindeutig. Frühere wichtige Zentren verlieren ihre Anziehungskraft. Göttingen, Jena, Tübingen, Leipzig, Halle, Marburg wurden in den Hintergrund gedrängt. Das Interesse für Berlin näherte sich schon damals zum früher weit führenden Jena. Was die Fakultäten betrifft, können wir feststellen, daß sich das Interesse für die technischen- und Naturwissenschaften verstärkte, aber die Anzahl der Inskribierten aus Ungarn erhöhte sich sowohl an den juristischen Fakultäten als auch im Bereich der Kunst- und Ingenieurbildung. Zu dieser Zeit nimmt die Anzahl der ungarischen Neuinskribierten in Heidelberg und in München zu. An den deutschen Universitäten erworben aber sehr wenig ungarische Studenten ihr Diplom. Die Hörer kommen im allgemeinen zur graduellen Bildung für ein oder zwei Semester, aber die Theologen verbringen oft je ein Studienjahr an den drei bis vier deutschen Universitäten. Nach 1867 am Anfang der Siebziger- und Achtzigerjahren nimmt die Anzahl der nach Deutschland kommenden ungarischen Studenten ab, das sich damit zu erklären läßt, daß die heimische Entwicklung einen raschen Aufschwung nahm, und dies machte für mehrere das ausländische Studium überflüssig. Diese Abnahme bezieht sich aber nicht auf jede Institution, so ist in Berlin und München eine Zunahme zu erfahren, und das Interesse stabilisierte sich für Jena und Tübingen. Zwischen 1890 und 1895 ist eine bestimmte Änderung nachweisbar, der eine rasche Erhöhung der Studentenwanderung nach Deutschland folgte. Wir kennen noch nicht alle Angaben, aber es ist zu sehen, daß sich die Anzahl der nach der Jahrhundertwende Inskribierten aus Ungarn vielerorts auf das dreifache erhöhte und wo die Ungarn früher in geringer Zahl waren, auch dorthin kommen sie jährlich zu zehn. Ich halte es für wahrscheinlich, daß sich die Studenten in den zwei Jahrzehnten vor dem ersten Weltkrieg in größer Anzahl inskribieren ließen als vorher ein Jahrhundert hindurch. Es soll bemerkt werden, daß in diesem Fall nicht nur von einer quantitativen sondern auch einer qualitativen Änderung die Rede ist. Immer mehr Diplomierte kommen nach Deutschland, die eine postgraduelle Bildung brauchen, sogar viele von ihnen schließen sich als Assistent der dortigen Forschung und des Unterrichts an. Auch die ersten Studentinnen kommen aus Ungarn und die gewählten Studienfächer zeigen auch ein reiches, farbiges Bild. Die Anzahl der die technischen- und handelswissenschaftlichen Fächer Wählenden erhöht sich. Also zu Beginn des 20. Jahrhunderts bildeten sich die modernen zwischenuniversitätlichen Beziehungen und die neuen Studentenmigrationstendenzen aus, die zwischen dem sich rasch entwickelnden Deutschland und dem sich anschließenden Österreich als eine positive Erscheinung zu betrachten ist. 361