AZ EGYETEMI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVEI 5. (Budapest, 1970)

Könyvtár-, könyv- és sajtótörténet - Vértesy Miklós: Die Universitätsbibliothek von Budapest in der Horthy-Ära, (Zusammenfassung)

Die Zahl der Angestellten war ziemlich niedrig, sie wechselten oft, und es zeigt ihre Bildung, ihr Talent, dass viele unter ihnen anderswo hohe Stellungen erlangten, und als Professoren und Forscher namhaft wurden. Eine der Hauptsorgen bildete der Platzmangel im Bücher magazin. Am Anfang suchte man dem dadurch abzuhelfen, dass man früher leerstehende Räume mit Gestellen versah; seit 1935 nahm man einen Magazinenumbau vor. Die 7 m hohen Säle wurden in drei Etagen geteilt und mit modernen, Schlick —Vajda-Gestellen versehen, und dadurch wurde das Fassungsvermögen der Magazine verdreifacht. Die Einnahmen schwankten bedeutend. Am Anfang der Zwanziger Jahre blieb der Kredit für Bücher- und Zeitschriftenbeschaffung unter dem halben Prozent des Vorkriegskredits. Das grösste Kreditvolumen wurde im Lehrjahr 1929/30 erreicht, mit einer Summe von über 100 OOOPengö. Die Bibliothek hörte in der Horthy-Ära mit dem Sammeln der technischen Literatur gänzlich auf, und die Beschaffung von medizinischen und naturwissenschaftlichen Werken wurde stark reduziert. In erster Linie kaufte die Bibliothek geschichtliche, philosophische, desweiteren linguisti­sche und literaturwissenschaftliche Werke. Abweichend von der vorhergehenden Periode reichten die einzelnen Fakultäten — mit Ausnahme der theologischen — keine Wunschlisten ein. Dadurch zeigten sich in der Planmässtgkeit der Beschaffungen einige Mängel, der Ankauf von manchen wichtigen Werken unterblieb. Während des I. Weltkrieges und der Inflationszeit erlahmte die Pränumeration auf ausländische Zeitschriften und Serialwerke. Die Bibliothek hat deshalb für die Jahre 1929/30 die Anschaffung der Einzeltitel auf ein Minimum reduziert, und all ihr Geld für die Behebung der Zeitschriften­mängel ausgegeben, selbst Schulden machte sie zu diesem Zweck, Infolge einzelner grösserer in- und ausländischer Hinterlassenschaften und anderer Geschenke grösserer Sammlungen zeigte der Zuwachs hinlässlich der Quantität starke Schwankungen. Nach 1925 betrug die Durchschnittszahl der Anschaffungen jährlich 8—10 000 Bände, das Maximum wurde im Studienjahr 1933/34 erreicht, und betrug 19 909 Bände. Dar Grundkatalog wurde mit grosser Sorgfalt verfertigt. Die Genauigkeit der Aufnahmen hat sich im Laufe der Jahre gesteigert, und es wurde auch mit der Rekatalogisierung der alten Be­stände begonnen. Der Fachkatalog konnte aber zur Literaturforschung nicht gut gebraucht werden, da er aus zu grossen Fachabteilungen bestand. Bis zum Beginn der Dreissiger Jahre häuften sich z. B. im Fach der Geschichte ohne weitere Gliederung 35 000 Zettel an! Die Bibliothek begann, statt auf ein neues System überzugehen, in 1932 mit der Reformierung des alten, indem Unter­fächer geschaffen wurden, um den Katalog brauchbarer zu machen. Dies brachte zwar einige Bes­serung, stand aber in keiner günstigen Proportion zur aufgewandten Arbeit, denn in grössten Teil der neuen Unterfächer gab es auch weiterhin schwär übersehbare Mengen von Zetteln. Diese Lage wurde zum Teil durch das Aufstellen eines geographischen Katalogs geändert. Der geographische Katalog gab dem Leser Aufklärung in all den Fällen, wo das gesuchte Werk irgendeine Beziehung zu einem geographischen Begriff hatte. Die Benutzung steigerte sich von 1919 bis 1930 ziemlich stark, von da an verminderte sie sich allmählich bis zum Endre der Ära, parallel mit der Verminderung der Hörerschaft. Die Spitze stellte das Lehrjahr 1930/31 dar mit 86 434 Besuchern und 150 096 benützten Werken. Die grosse Mehrzahl der eingeschriebenen Leser (in 1937 84%) gehörte zu den Hörern der Universität. Die Bibliothek hat in der Horthy-Ära, obwohl sie ihr Sammelgebiet hauptsächlich auf die Humaniora beschränkte, doch Bücher aus den verschiedensten Fachgebieten gekauft. Sie war nicht nur eine Universitätsbibliothek, schlechthin sondern diejenige wissenschaftliche Bibliothek Ungarns, die die grösste Anzahl von ausländischen Büchern anschaffte und das allgemeinste Sam­melgebiet aufwies. Sie hat ihren Bestand während des zweiten Weltkrieges nicht ins Ausland evakuiert. Es konnte die Belagerung von Budapest ohne bedeutende Verluste überstanden werden, und nach der Befreiung öffnete die Universitätsbibliothek ihre Tore als erste unter den Bibliotheken der Hauptstadt. 172

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