Farkas Gábor Farkas: A Nagyszombat Egyetemi Könyvtár az alapításakor, 1635 - Fejezetek az Eötvös Loránd Tudományegyetem történetéből 23. (Budapest, 2001)

Der Urbestand der Universitätsbibliothek

Die günstige Lage ermöglichte die Organisierung von Missionen und die re­gelmäßigen Kontakte zu Pozsony und Wien. In dem Jahrbuch 1601 wird über 400 Internisten und 14 Ordensbrüder, unter ihnen über György Forró und Pé­ter Pázmány berichtet. Das Schulsystem der Jesuiten bleibt bei den Schülern noch lange Zeit beliebt. Dieses System bildete gleichzeitig die Basis der erfolgreichen Missionen. Diese Struktur wurde durch die Tätigkeit der 1602 gegründeten Maria-Kongregation bereichert. Unter den Mitbegründern sind auch Bücherspender zu finden, so z.B. Ferenc Káldy oder Kristóf Somolányi, die ihre Bibliotheken auch ihren Freunden zugänglich machten. Diese Tatsache ist deswegen von größerer Bedeutung, weil uns aus dieser Zeit nur spärliche Informationen über wissenschaftliche Vereine, städtische Leser­kreise zur Verfügung stehen. Anhand von neuen Angaben wird uns das Lesen als wichtiges Element des gesellschaftlichen Lebens sowie die Interpretation der gelesenen Werke immer deutlicher. Die Aufstellung und Katalogisierung der Bücher wurde vermutlich bis 1604 schon beendet. In dem veröffentlichten Szentiványi-Katalog waren für das Jahr 1690 diejenigen Neuerwerbungen registriert, die 1600 in Vágsellye katalogisiert wurden. In dem Bestand der Bibliothek dominierten wiederum die klassischen (griechischen und lateinischen) Werke, ähnlich wie in Turóc. Die große Anzahl der griechischen Werke ist auffallend. Der erste Bucher­werb war eine relativ neue Auflage eines griechisch-lateinischen Wörter­buches, das von dem französischen Philosophen Guilelmus Budaeus heraus­gegeben wurde. Neben den historischen Werken (Thukydides, Herodot, Dio­nysius Halicarnassensis, Xenophon) sind auch philosophische (Stobaeus, Plato), grammatische (Aphtonius Sophista) und geometrische (Euclides) Wer­ke in lateinischen Übersetzungen in den besten Auflagen der Zeit zu finden. Durch die historischen Werke von drei mittelalterlichen Autoren aus Byzanz (Georgius Cedrenus, Joannes Zonaras, Nicetas Choniates) wurde die Domi­nanz der griechischen Kultur weiter verstärkt. Neben der römischen Ge­schichte der drei klassischen Autoren (Tacitus, Livius, Justinus) und des griechischen Historikers Appianus Alexandrinus sind auch die Hauptwerke der humanistischen Geschichtsschreibung vertreten (Flavius Blondus, Johan­nes Rosinus, Onofrius Panvinius, Paulus Jovius). Zu dieser Zeit erschienen die juristischen Handbücher in der Bibliothek (die Ausgaben des Corpus Juris), bzw. die Werke des französischen Barnabas Brissonius und Jacobus Cuiacius sowie des italienischen Carolus Sigonius. Anfang 1605 erreichten die Truppen von Bocskai Oberungarn und näherten sich Pozsony an. In dem Kollegium in Vágsellye wurde der Unterricht unterbrochen. Zunächst flüchteten die Schü­ler, ihnen folgten die meisten Ordensbrüder. Das Gebäude des Kollegiums wurde von den Heiducken verbrannt, die Jesuiten flüchteten mit ihren Mobi­lien (samt der Bibliothek) an der Donau nach Wien. Während dieser Flucht ist LI

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