Farkas Gábor Farkas: A Nagyszombat Egyetemi Könyvtár az alapításakor, 1635 - Fejezetek az Eötvös Loránd Tudományegyetem történetéből 23. (Budapest, 2001)

Der Urbestand der Universitätsbibliothek

humanistische Rechtsgelehrte aus Siena, namens Petrus Illicinus unterrichtete, der ab 1551 als Professor in Nagyszombat tätig war. Laut Vitoria unterrichtete er inzwischen auch andere Fächer, so ist es gar nicht auszuschließen, dass dem Griechischprofessor der Universitäten von Krakau und Wien, dem Verfasser von Platon- und Aristoteleskommentaren eine reiche Bibliothek auch in Nagy­szombat zur Verfügung stand. Die große Bibliothek von Ellebodius geriet später an den Bischof von Nyitra (Nitra, SK.) Zakariás Mossóczi. Das Hauptziel des Unterrichtswesens der Jesuiten lag in der Errichtung eines einheitlichen internationalen Schulsystems. Das Wesen dieses Vor­habens ist folgendermaßen zu summieren: Die Jesuiten waren bestrebt, solch einen zentrierten Studienplan, solches Klassensystem und solche Unterrichts­methode auszuarbeiten, die in allen Jesuitenschulen ohne politische Grenzen verwendbar werden können. Ihre Experten verfassten 1586 den Entwurf des pädagogischen Plans. Es wurde nach Versuchen und Proben eines Jahrzehntes 1599 in Kraft gesetzt und mit dem Titel veröffentlicht: Ratio atque institutio studiorum Societatis Jesu. Hier merkt man gleich zwei bedeutsame Neuerun­gen in der Umstrukturierung des Schulwesens: Einerseits wurde hier die Lage des philosophischen Studiums zwischen den Gymnasial- und Theologiestu­dien genau definiert und damit seine Kompetenz bereichert. Andererseits wurde zwischen dem Gymnasium und der Akademie, an der auch Theologie und Philosophie unterrichtet wurde, eine feste Grenze gezogen. Dieser Unter­richtsplan lässt uns auch über den geschätzten Bestand der ersten Bibliothek unterrichten: Neben den schon erwähnten klassischen Autoren wurde in der 4. und 5. Klasse die Einführung in die Rhetorik aus dem Handbuch von Cyp- rianus Suarez, die Poetik aus der Poetik von Aristoteles unterrichtet. Die drei Jahre des philosophischen Lehrganges bedeuteten eigentlich die Auslegung der betreffenden Werke des Philosophen (Aristoteles): Logik, Physik und Metaphysik. Wir haben auch Kenntnisse darüber, dass sie bestrebt waren, die alten Schulbücher, wie z.B. die übrigens sehr beliebte lateinische Grammatik des Joannes Despauterius, durch ein anderes zu ersetzen. István Szántó, der zwar wirklich kurze Zeit in dem Kollegium von Nagyszombat verbrachte, schrieb ein kurzes lateinisches Sprachbuch. Heute ist es schon uns leider unbekannt, ob es einmal überhaupt veröffentlicht wurde oder nicht. In den Klassen für die Poesie wurde das Werk Epistolae ad familiäres von Cicero sehr häufig verwendet. Antonio Guise unterrichtete z.B. 1561 die Rhetorik anhand der pseudo-ciceronianischen Werkes Rhetorica ad Herennium. Nach gewisser Verzögerung und Verhandlung konnte Miklós Oláh zwei Jahre später, im Mai 1561 das für den Orden schon vorgesehene Haus kaufen. Vermutlich besorgte er auch Bücher, er war nämlich dessen bewusst, dass neben der Möblierung des Hauses und den Reisekosten der neuen Ordensmit­glieder die Bücher noch bedeutende Kosten brauchen. Mit Fuggers Hilfe XXXVII

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