Az Eszterházy Károly Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 1991. Sectio Pedagogica et Psychologica (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis : Nova series ; Tom. 20)

G. Kislat - Kh. Otto : Methodologische Grundlagen und Strategien zur etappenspezifischen Analyse des frühen Schulalters

aufweist, im Interesse einer Differenzierung im pädagogischen Prozess gerechtzuwerden. Daraus ergeben sich Fragen danach, in welcher Weise ein gezieltes, schrittweises, systematisches Vorgehen in der Forschung anzustreben ist, das eine Synthese von Ergebnissen aus vielen einzelnen Untersuchungen ermöglicht, und zwar einer Synthese, die zu diesem System repräsentativer Merkmale führt. Auf einige damit zusammenhängende Fragen wollen wir näher eingehen, auf andere können wir nur hinweisen. 1. Tätigkeit und Persönlichkeit - gleichberechtigte methodologische Ausgangangs- bzw. Endpunkte einer psychologischen Analyse Eine wichtige theoretische Grundlage der modernen Psychologie bildet bekanntlich das Prinzip der dialektischen Einheit von Tätigkeit und Persönlichkeit. Was bedeutet das für die Forschung? Beschränkt man sich im wesentlichen darauf, psychologische Merkmale des Individuums zu untersuchen, dann können selbst die ausgeklügeisten Methoden, z. B. der Beobachtung und Befragung nicht dazu führen, reale Einsichten in die Zusammenhänge von Tätigkeit und Persönlichkeit zu gewinnen. Nicht weniger einseitig ist es jedoch, wenn man sich ausschliesslich der anderen Seite der Dialektik, nämlich der rein objektiven Tätigkeitsanalyse zuwendet, ohne dabei die Persönlichkeit als Tätigkeitssubjekt in die Untersuchung adäquat einzubeziehen. Die Tätigkeiten des Individuums, so formulierte Leootjew, steilen die "Ausgangs-Einheiten der psychologischen Analyse der Persönlichkeit" (1979, S. 176) dar, denn das Niveau der psychischen Regulation der Tätigkeit bildet, wie A. Kossakowski kürzlich ergänzte, nicht nur "einen ganz wesentlichen Indikator der psychischen Entwicklung der Persönlichkeit", sondern "eingentlich ihren Hauptinhalt" (1987, S. 139). Unabdingbare methodilogische Forderung muss also sein, sowohl ein persönlichkeitsisolierendes als auch ein tätigkeitsisolierendes Vorgehen zu vermeiden, und zum Gegenstand der Untersuchung stets die Einheit von Tätigkeit und Persönlichkeit zu erheben, die wir im folgenden kurz mit "Analyse-Einheit * bezeichnen wollen. Dabei ist es u. E. prinzipiell gleichgültig, ob die wissenschaftliche Analyse ihren Ausgangspunkt von der Tätigkeit des Subjekts oder von Subjekt der Tätigkeit nimmt. Entscheidend ist jedoch, dass man sich der jeweils anderen Seite der Analyse-Einheit bewusst ist und die Untersuchung dorthin unbedingt weiterführt. 52

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