Az Eszterházy Károly Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 1990. Germanistiche Studien (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis : Nova series ; Tom. 20)
Domonkos Illényi, Gedanken über die Gesellschaftsund Geschichtsphilosophie von Walter Benjamin
24 Anpassung schlechten Sinnes, mit der Unterwürfigkeit der Macht gegenüber charakterisiert. In Deutschland wurden die Leute der allgemeinen Macht so untergeordnet, wie man das bloß in der Clan-Gesetz-Welt der primitiven Völker findet.' In dieser Clan-Welt genießt der Einzelne keine Unabhängigkeit, ihm fehlt die Ironie, er ist ein einsamer Wolf im Reich der technischen Entwicklung geworden. Die Art Pessimismus war mißverständlich, er korrespondierte für viele mit der früheren Philosophie von 0. Spengler. Womöglich dadurch wird verständlich, daß Benjamin z.B. seine Schrift "Der Begriff der Geschichte" niemals veröffentlicht hat. Immerhin, sein Pessimismus wurde durch die Devalvierung der humanen Werte genährt, der Endpunkt war zweifelsohne der Faschismus selbst, als Endergebnis der kapitalistischen Massenkultur. Zu demselben Schluß kommt auch die Frankfurter Schule: Aber hier, in der negativen Geschichtsphilosophie der Frankfurter, wurde das totale System aus der immanenten Dynamik des menschlichen Bewußtseins hergeleitet, in das die Welt durch die Verbreitung und Expansion des Faschismus und Stalinismus gelangt war. Damit verließen Horkheimer und Adorno den theoretischen Rahmen des Kapitalismus, der bis dahin die Grundlage ihrer Untersuchungern bildete - und der Zivilisationsprozeß als Totalität wurde zur Quelle ihrer Argumentation gemacht. In der Argumentation erscheint der Faschismus als eine Art historische Endstation "der Logik des Zerfallens" - als eine Notwendigkeit, die sich aus der ursprünglichen Existenzform des Menschengeschleschtes ergibt. Worum geht es? Das instrumentale Denken des urgesellschaftlichen Menschen, mit dem sich der Mensch gegen die Naturkräfte verteidigte und dadurch einseitig wurde, zeitigte die stufenweise Bändigung seines Instinktlebens, die Knebelung seiner scnsualen Fähigkeiten - während er die die Herrschaftsverhältnisse legitimierende Gesellschaft entwickelte. Damit folgte der Zivilisationsprozeß der Schneckenlinie der wachsenden Verdinglichung, die im ersten Augenblick der Unterjochung der Natur ihren Anfang nahm und sich am konsequentesten im Faschismus ausprägte. Also die Frankfurter suggerierten, daß der urgeschichtliche Zustand des Menschengeschlechtes durch Herrschaft über die Natur verkürzt wird und somit die zivilisatorische Entwicklung durch das stufenweise Zurückdrängen der Naturschranken gekennzeichnet ist. Ohne Zweifel wollten die Frankfurter, gestützt auf romantische und lebensphilosophische Motive, vermitteln, daß Akte der übernatürlichen instrumentalen Herrschaft zur Entfremdung des menschlichen Geschlechts geführt haben. Aus der These folgen: