Az Egri Ho Si Minh Tanárképző Főiskola Tud. Közleményei. 1972. (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis : Nova series ; Tom. 10)
Die Eigendissoziation des reinein Wassers ist als eine Säure — Base — Disproportionierung aufzufassen. Aus Ergebnissen von Leitfähigkeitsmessungen sind auch in anderen Solventsy steimein Eigendissoziationsgewichte abzuleiten. Einige Bespiele sind in Tabelle 4 zusammengestellt: Beispiele für Eigendissoziation (Nivellierungseffekt) Tabelle 4 1. Wasser: 2. flüss. Ammoniak: 3. Essigsäure 4. Äthylalkohol: 5. Schwefelsäure: 6. flüss. Schwefeldioxid: 7. Phosphoroxidtrichlorid : 8. Jod(I)bromid : 2H 20 ^ H,0+ + OH2NHo ^ NH/+ + NH r 2CH (COOH ^ CH.,C(OH) 2+-f CH3COO2C 2H.-OH ^ C 2H-,OH 2+ + OC,H 52H,SO/ t ^ H3SO4+ + HSO/2SOo ^ SO++ + SO : ! POCI3 ^ POCl 2 + +C12JBr J+ + JBr 2— Lyoniumion Lyation Die im betreffenden Solvent infolge Autiónisation entstehenden positiven Ionen (Lyoiniuim-Ioinen) und negativen Ionen (Lyat-Ionen) sind gleichzeitig die stärfcstmöglichen Säuren und Basen des Solventsystems. Am Neutralpunkt" des Lösungsmittels sind die Konzentrationen der Lyonium- und Lyationen gleich groß. Eine Konsequenz der Autionisation ist der Nivellierungseiffeikt des jeweiligen Solvents. Unter Nivellierung versteht man hier die Angleichung der ursprünglichen Acidität eines Stoffes an die im speziellen Solventsystem mögliche Acidität, d.h. an die jenige Säuerstärke, die durch das Eigendissoziationsgleichgewicht bedingt ist. Abstufungen in ein und demselben Lösungsmittel ergeben sich lediglich aus der unterschiedlichen Lyonium- bzw. Lyationenaktiviität der betrachteten chemischen Reaktion bzw. aus dem verschiedenen Dissoziationsgrad. Für den synthetisch arbeitenden Chemiker sind aus diesem Zusammenhängen unmittelbar praktische Schlußfolgerungen zu ziehen. Beispielsweise ist das Hydridion eine stärkere Base als das Hydroxidion. Beim Einbringen eines salzartigen Metallhydrids (etwa NaH) in das Solventsystem Wasser wird infolge Nivellierung die in diesem Solventsystem stärkstmögliche Base (OH~-Ion) gebildet und dabei Wasserstoff entwickelt. Schlußfolgerung: Salzartige Metallhydride sind in wäßriger Lösung nicht existenzfähig. Bei Synthese salzartiger Metallhydride ist demzufolge Wasser (d.h. Feuchtigkeit) auszuschließen. Während Wasser die ursprünglich vorhandenen unterschiedlichein Aciditäten von Protonensäuiren (z.B. HCIO^, HBr, HNO-., HCl) nivelliert, wirkt dagegen der schwache Protonenakzeptor Essigsäure (Tabelle 4) hinsichtlich der Säurestärkenunterschiede differenzierend. Allgemein sind schwache Protonenakzeptoren Differenzierungslösungsmittel für Säuren. Stark basische Solventsysteme (z.B. flüssiges Ammóniák) sind Differenzierungslösungsmittel gegenüber Basen, während aprotonische Lösungsmittel als Differenzierungslösungsmittel sowohl gegenüber Säuren als auch gegenüber Basen anzusehen sind. 21 337