Az Egri Ho Si Minh Tanárképző Főiskola Tud. Közleményei. 1972. (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis : Nova series ; Tom. 10)
PHYSIKALISCH-CHEMISCHE GRUNDLAGEN FUR EINE ALLGEMEINE THEORE DER SOLVENTSYSTEME DR. HEINZ BÖHLAND* (Közlésre érkezett: 1971. december 15.) 1. Einführung Chemische Reaktionen können unter Zugrundelegung kinetischer, thermodynamifscher, elektrochemischer, quantenchemischer und technologischer Gesichtspunkte — um nur einige zu nennen — klassifiziert und ihr möglicher Verlauf abgeschätzt oder vorausberechnet werden. Dabei spielt in jedem Falle das Realktionsmedium eine bedeutende Rolle. Die Vielzahl chemischer Wechselwirkungen ist an die Verwendung eines Lösungsmittels geknüpft. Manche chemischen Reaktionen verlaufen nur in einem geeigneten, speziellen Solventsystem ab. Der russische Naturforscher Menschutikin [1] hat bereits 1887 auf den Zusammenhang zwischen Ablauf einer chemischen Reaktion, der Reaktionsgeschwindigkeit und der Struktur des Lösungsmittels hingewiesen. Es braucht nicht besonders hervorgehoben zu werden, daß sich die Untersuchungsverfahren und ihre Interpretätionsmethoden, und damit die theoretischen Grundvorstellungen über den flüssigen Aggregatzustand im allgemeinen und die flüssigen Lösungen im besonderen seither grundlegend geändert haben. Nur in Ausnahmefällen ist das Lösungsmittel indifferentes Dispersionsmedium, das allein durch Entropievergrößerung der Reaktanten den Reaktions/sftart und Reaktionsverlauf erleichtert oder erst ermöglicht. Häufig liegen die Dimensionen der Wechselwirkungsenergien zwischen Atomen, Molekülen, Ionen, Molekülionen und Radikalen mit den Lösungsmittelmolekülen in der Größenordnung der Bindungsenergien der Stoffe. In solchen Fällen ist das Lösungsmittelmolekül ein echter Teilnehmer an der chemischen Reaktion und es wäre falsch, diese Tatsache bei Aufstellung der chemischen Reaktionsgleichung unberücksichtigt zu lassen (,,koordinierende" Solventien). Aus Vergleichen der analytischen Daten des in ein Lösungsmittel eingetragenen chemischen Präparates mit denen nach Wiedergewinnung aus dem Solvent bzw. der Lösung ist die Existenz stabiler Solvate leicht zu beweisen. Das Abscheiden bzw. Isolieren des Gelösten kann durch *A szerző az erfurti Dr. Theodor Neubauer Pedagógiai Főiskola tanára. 331