Az Egri Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 1969. (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis ; : Nova series ; Tom. 7.)
5. Nationalismus und Chauvinismus (offen und unübersehbar vor allem in den Volksschulbüchern, raffinierter und versteckter in den Lehrbüchern für Mittel- und Oberschulen). Darüber hinaus gibt es Zielsetzungen, die von der Führungspresse in Westdeutschland besonders für die Gegenwart und die nächsten Jahre herausgestellt werden, also die derzeitige strategische Linie darlegen, die von der Massenpresse als auch von der Schulgeschichtserziehung durchzusetzen ist. Das Spitzenblatt des Springer-Konzern, „Die Welt", legte vor wenigen Monaten dar, welche Komplexe und welche Zielstellungen im Mittelpunkt zu stehen haben und welches Vorhaben damit erreicht werden soll. 1. Die G-eschichtserziehung müsse das Verhältnis des Westdeutschen zur Vergangenheit revidieren. Man könne die vor der deutschen Nation stehenden großen Aufgaben (gemeint ist also die politische Zielstellung des Imperialismus in Westdeutschland) nicht mit deutschen Bürgern bewältigen, die mit Büßerstimmung und schlechtem Weltgewissen umherlaufen. Auch andere Völker hätten „schwarze Flecken auf ihrer historischen Weste". 2. Die Geschichtserziehung müsse auch dazu beitragen, ein neues Machtbewußtsein zu schaffen. Der westdeutsche Bürger müsse erkennen, daß Geschichte und Politik immer Machtfragen, Auseinandersetzungen um die Macht gewesen seien. Auch heute könne Westdeutschland nur Weltgeltung gewinnen, wenn es über Macht, also auch über Atomwaffen verfüge. Jeder, der diese westdeutsche Macht bedrohe, müsse damit rechnen, daß dies für ihn Konsequenzen im Maßstab atomarer Auseinandersetzung haben würde. 3. Die Geschichtserziehung müsse dem Volk wieder Glauben und Halt geben, es solle endlich wieder lernen, „deutsch zu denken". Der deutsche Bürger könne stolz auf die Leistungen Deutschlands in der Vergangenheit sein. „Wir" haben nicht nur Kriege verloren. (Im Geschichtsunterricht wird deshalb oft die Niederlage des deutschen Faschismus, die man zumeist als Niederlage des deutschen Volkes ausgibt, auf die schlechten Verbündeten — Italien, Ungarn, Rumänien — zurückführt. Dennoch habe man die „Russen" bis Leningrad, Moskau und an den Kaukasus „gejagt". Der dritte Weltkrieg, mit den USA als Verbündeten, sei praktisch bereits vor Beginn entschieden, d. h. gewonnen.) 4. Die Geschichtserziehung solle besonders unterstreichen, daß für die Führung der Nation, für die Machtausübung besondere Begabung notwendig sei. Politik lasse sich nicht in erster Linie rational betreiben, dafür bedürfe es der Intuition, die nur bei der Elite, den nobiles zu finden sei. 5. Die G-eschichtserziehung solle zeigen, daß die Geschichte immer eine Geschichte der Gewinnung oder Rückgewinnung von Territorien gewesen sei. Die von dem Imperialismus in Westdeutschland betriebene Revanchepolitik zur Veränderung des im Ergebnis des zweiten Weltkrieges entstandenen status quo beruhe auf einem „gesicherten Rechtsanspruch". Doch kein noch so begründeter Rechstanspruch nütze etwas, wenn sich keine Gelegenheit biete, ihn zu verwirklichen. Wenn dann aber die Gele6