Az Egri Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 1969. (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis ; : Nova series ; Tom. 7.)

„Im Jahre 954 verbreitete sich in allen Gauen Deutschlands die Schreckenskunde: ,Die Ungarn sind da!' Das waren schlimme Gäs­te. Sie stammten aus Asien . . . Leere Viehställe, rauchende Dör­fer bezeichneten ihren Weg" [7], Nachdem man teils relativ ausführlich ein solches Bild gemalt hat geht man zu einer ebenfalls oft recht eingehenden Schilderung der Siege in der Schlacht an der Unstrut (933) bzw. in der Schlacht am Lechfeld (955) über. „Diese Lektion habe geholfen" [8]. Nun hätten sie von ihren kriegerischen Vorhaben Abstand genommen, zudem noch das Christentum angenommen. Und überall zwischen den Zeilen lauert die These: Politik der Stärke damals und heute ist der einzige Weg, den „wir" gehen müssen. Nicht anders hatte es auch 1955 der damalige westdeutsche Außenminister von Brentano anläßlich der Tausendjahrfeier der Schlacht am Lechfeld in einer Gedenkrede ausgeführt. So wie damals die Geißel der Menschheit am Lechfeld geschlagen worden sei, müsse man es mit ihren heutigen Nachfol­gern, den Kommunisten ebenfalls machen. Diese Behandlung soll nichts anderes hervorrufen als Stolz auf „un­sere großen Taten" in der Vergangenheit und entspricht voll der eingangs gennanten Zielstellung „der Welt" zu zeigen, daß Deutschland nicht nur Kriege verloren habe! Das zweite Gebiet, mehr als 800 Jahre Geschichte werden übersprun­gen, betrifft das 18. Jahrhundert. Der Kampf des ungarischen Volkes gegen die Türken bleibt ebenso unerwähnt, ob Mohacz oder Eger wie die Volksbewegungen im 11. Jahr­hundert. Die schließlich erfolgreiche Zurückdrängung der Türken wird auf die Leistung Prinz Eugens reduziert. Gelegentlich erwähnt man die deut­schen Kolonisten, wo dies geschieht, dann in einer Form, daß der Eindruck entsteht, alles was Ungarns nachfolgend an Kultur und Zivilisation hervor­gebracht habe, sei jenen deutschen Kulturbringern zu verdanken, die man dann — Undank ist der Welt Lohn — nach 1945 ungerechtfertigterweise des Landes verwiesen habe [9]. Aber auch die genannte Zeit des 18. Jahr­hunderts ist keine direkte ungarische Geschichte, sie spielt sozusagen ledig­lich in Ungarn. Es handelt sich um die Krönung Maria Theresias in Buda­pest. Die Darstellung sieht folgendermaßen aus: „Maria Theresia, kaum genesen, reiste donauabwärts nach Un­garn. Nich nur die Krönung zur ungarischen Königin galt es ein­zuleiten. Die Junge kluge Frau wußte, daß ohne entscheidende ungarische Truppen Österreich von den Gegnern überrannt wer­den würde. In Preßburg an der Donau hatten sich die Abgesand­ten der ungarischen Adelsgeschlechter und der Städte versam­melt. In lateinischer Sprache hielt Maria Theresia eine Ansprache. Temperamentvoll und selbstbewußt brachten darauf die unga­rischen Edlen und Katsherren ihre Beschwerden vor: zu hohe Ab­gaben, wenig Verständis für die Nöte des Landes in den Wiener Kanzleinen. Man forderte die alten Vorrechte zurück: landesei­gene Truppen, geringere Steuersätze, alle Ämter im Land den Ungarn! 10

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