Az Eszterházy Károly Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 1993. Germanistische Studien. (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis : Nova series ; Tom. 21)

Illényi, Domonkos: Gesellschaftstheoretische Elemente in den Werken von Geothe, Schiller und Hölderlin

Die faktische Freiheit - wie sie auch Goethe auslegte - schien alléin für eine enge Gesellschaftsschichte real zu sein. Durch die ásthetische Erziehung kann der ásthetische Staat als Aufgabe mehrerer Jahrhunderte aufgebaut werden. Die identitatsphilosophische Perspektive wird von Schiller des weiteren so gesehen, daB die "Anmut" und "Würde" mit einem Freiheitsbegriff verschmelzen, der "der Schönheit" gleichgesetz wird, dieser Freiheitsbegriff aber im Diesseits nicht mehr erreicht werden kann. In der französischen Revolution schien eine Annáherung der Anmut und Würde "von oben und untén" einseitig im Namen einer rationalen Freiheit und Gleichheit gescheitert zu habén. Also dem Schein des Falschen wird der ásthetische, der wahrhafte Schein gegenübergestellt. Schiller sprach in seinen Briefen, in den Meisterwerken des gesellschaftstheoretischen Denkens, über den Unterschied des realen Naturzustandes (wo die Rechte des Einzelnen durch das Prinzip "bellum omnium contra omnes" begründet werden) und des idealen Naturzustandes (wo die Gesellschaft ihre Vormachtstellung bewahrt), über die Entwicklung der Staats- und Regierungstheorie und geriet bis zu dem gedanklichen Standpunkt Fichtes: bis zur Forderung der Identifikation des Einzelnen und des Staates, indem die Identifikation von der Ebene des individuellen BewuBtseins und von dem materiellen Glück des Enzelnen abhángig gemacht wurde. Gerade in der Ásthetisierung seiner identitátsphilosophischen Prinzipien erweist sich Schillers Realismus, der ihn davor bewahrte, den modernen Nationalstaat als Realisator der weltbürgerlichen Ideen zu sehen. Es soil zugleich gezeigt werden, daB Schillers Ansichten über die vermeintliche Einheit von Citoyen-Willen und Staatsgewalt utopistische Vorwegnahmen sind, b.z.w. in der 2. Hálfte des 19. Jahrhunderts von konservatven Denkern wieder aufgegriffen wurden. Ideengeschichtlich aber spielten sie eine áuBerst wichtige Rolle in ihrer Epoche. Sie leisteten durch Wilhelm von Humboldt einen wichtigen Gedankenbeitrag zur Etablierung der modernen Staatstheorie. 1 1 Ich werde die Dramen "Wilhelm Teli", -Wallenstein-, "Demetrius" von Schiller, auch "Eugenie" von Goethe nicht analysieren, in denen auch das Problem der Legitimation in den Mittelpunkt rückt: wann und wo wir Recht zur Erhebung habén, und unter welchen Bedingungen der Herrscher zum Usurpator gedeiht. 58

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