Gazdasági jog, 1942 (3. évfolyam, 1-10. szám)

1942 / 10. szám - Háborús adózási kérdések

640 heit erscheinenden staatlichen Strukturen in der Praxis nicht durchsctzen. Es ist daher zweckmássig, die verschiedenartigen Typen dcs praktischen Lebens zu untersuchen. So ist cs sehr interessant, die Staaten mit altér und neuer Wirtschaftsentwicklung einer Analyse zu unterzeichcn. Ebenso zweckmássig ist es, aueh die Erscheinung zu untersuchen, wie die land­wixtschafthch-industriellen Staaten mit gemischtcr Struktur durch ihro Wirtschaftspolitik die Entwicklung der Industrie oder der Landwirtschaft cinmai fördern und dann wiederum beschránken. In dcr Rcihe der Staaten, die eine die industrielle Entwicklung fördernde Wirtschafts­politik verfolgen, ist es interessant, die derartigen Bestrebungen Bulga­riens, Rumániens, der Türkéi, Spaniens, Frankreichs, Italiens, Mcxikos, Kanadas, Australiens, Chiles, dcs gewesenen österreichs und vor allém Ungarns zu untersucben. Die Bestrebungen zur Förderung der Landwirt­schaft habén in den übervölkerten Staaten Europas, insbesondere in Deutschland, Italien, der gewesenen Tschechoslowakei, in der Scbweiz und in Frankreich recht interessante Formen angenommen. Dcm Falle einer Beschrankung der industriellen Entwicklung begegnen wir im XIII. .Tahrhundert in Grossbritannien, wo die Steinkohlenproduktion mit Ver­boten belegt wurde, um die Schádigung der Forstwirtschaft zu ver­hindern. Gleichfalls in England treffen wir aueh eine Beschrankung der landwirtschaftlichen Produktion an, als namlich hier unter dem Druck der Anti-Com-Law-League im Jalire 1846 die Getreidezölle abgeschafft wurden. Von grossem Interessé ist es aueh, im Interessé eines Vergleiches der landwirtschaftlichen bzw. industriellen Entwicklung die Erscheinung zu untersuchen, wie sich die Anzahl der Arbeitstage, die zur Herstellung von Waren im Wert von 1000 Pengő erforderlich sind, bei landwirtschaft­lichen und industriellen Waren verhált. Als Ergebnis der zu diesem Zweck angestellten Berechnungen kann — unter Weglassung der Dctaille­untersuchungen und Detailleergebnisse — festgestellt werden, dass im Jahre 1939 in Ungarn zur Herstellung von Waren im Wert von 1000 Pengő bei Weizenproduktion 118.8, bei Maisproduktion 141.2 und bei Zuckerrübenproduktion 245 Arbeitstage erforderlich waren, wáhrend zur Herstellung des gleichen Wertes bei Zuckerfabrikation 22.5, bei Zucker­warenfabrikation 23.2, bei Baumwollgarnerzeugung 21.3, bei Baumwoll­stofferzeugung 25.5, bei der Erzeugung von Mühlenprodukten 8.4 und bei der Fabrikation von Back- und Teigwaren 18.6 Arbeitstage benötigt wurden. Natürlich wird durch diese Erscheinung für den Fali, dass land­Avirtschaftliche und industrielle Erzeugnisse im gleichen Wertrahmen ihren Besitzer wechseln, bewiesen, dass sich hinter den landwirtschaft/­lichen Erzeugnissen viel mehr Arbeitshánde scharen, als hinter den industriellen Produkten. Aus dieser Tatsache können wir aueh darauf schliessen, dass es vorteilhaft ist, die Erzeugung solcher Waren zu för­dern, die — unter Zugrundelegung der gleichen Produktionswcrte — innerhalb möglichst weniger Arbeitstage hergestellt werden können. Diese Feststellung bezieht sich aueh darauf, dass es bei einer Verwenchmg der gleichen Menge von Arbeitstagen zweckmássig ist, eine Wirtschafts­politik. zu verfolgen, die die Erzeugung möglichst. hochwertiger Produkto ermöglicht. Vitéz Zoltán Guothfalvy-Dorner 70492. — Révai nyomda, Budapest. F. k. : Dr. Szende Tibor

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