Duna népe, 1937 (3. évfolyam, 4, 6, 10, 11. szám)
1937 / 6. szám - A magyar fiatalság és Ausztria
mächtepakt Mussolinis eine solche Lösung an, als er die Donaupolitik unter dessen Aegide stellen wollte. Eine einheitliche Stellungnahme aller interessierten Grossmäche würde die Lösung des Donauproblems erleichtern, die Verwirklichung eines realpolitlisch gedachten Donaulplanes ermöglichen. Aber weder die eine oder andere Grossmacht allein, noch die eine oder andere Staatengruppe der Donauländer für sich, ist genug stark eine für alle Teile unnehmbare entsdheidung zu treffen. Und da die weltpolitische Lage derzeit für ein einheitliches Vorgehen der Grossmachte wenig Aussicht bietet, ist die Lösung nur von den Donaustaaten selber zu erwarten. Eine jeder Bindung bare Auseinandersetzung freier, gleichgestellter Staaten könnte Ordnung bringen. Der Weg der zu diesem Ziele führt geht nicht durch die Staatskanzleien ferner Hauptstädte, er geht von den Donaustaaten zu den Donaustaaten, von uns wieder zu uns. Alle Kenner des Donauraumes müssen mit Songe feststellen, dass die heutige Achsenpolitik der Befriedung des Donauraumes entgegenarbeitet, obwohl dies gewiss nicht Absicht ihrerTräger ist. Die heute so viel genannten Achsen sind ingesammt politische Instrumente während es sich bei der Donauachse vornehmlich um eine wirtschaftliche Notwendigkeit handelt. die durch eine lange gemeinsame Geschichte erwiesen ist. Die Donauachse weisst den Weg einer freien Interessengemeinischaft kleiner Völker, die sich durch ihren Zusammenschluss ein Gegenwicht gegen die Erdrückung schaffen wollen. Schriftleiter dr. Imre Riegler: Das Interesse und Wirken der ungarishen Jugend Österreich gegenüber Dieser Essai ist gleichzeitig auch in Österreich veröffentlicht worden und ist sozusagen die Zusammenfassung alljener geistigen Strömungen und Werke, welche das Interesse der ungarischen Jugend für Österreich aufweisen. Seit 1932. erstarkte nicht nur die politische Freundschaft der beiden Lander, sondern auch das geistige Zusammenwirken derselben. Erfreulicherweise kann dies seitens der ungarischen Jugend festgestellt werden. Der Hauptrichtungen dieses Interesse sind: der mitteleuropaische Gedanke, der Gedanke der Selbstständigkeit Österreichs und die sociale Idee. Das Interesse bekundet sich auf mannigfachen Gebieten. Die geistige und die körperliche Kultur weist solche Ergebnisse auf. Dieselben eröffnen sich auf dem Felde der Wissenschaft, der Publizistik, der Kunst und des Sportes. Ihre Mittel sind Bücher, Essavs Kunstaustellungen und sportliche Veranstaltungen. Bevor wir an die Heranzählung jener grösseren Werke schreiten, welche ausgesprochen Österreichischer Beziehung sind, müssen wir zwei Feststellungen zum Ausdruck bringen. Die eine: Alles, was bisher geschrieben wurde oder geschah, bildet nur den Aufgang. Die fruchtbare Einführung in eine bewusste und — hoffentlich — gegenseitige Interessengemeinschaft. Diese aber wurzelt nicht etwa in dem Umstande, dass die Beiden Länder neben einander liegen. Dies wäre eine starre geografische Auffassung, welche wir ablehnen müssen. Die Gränzen des Staates, welches vor NeuÖsterreich bestanden hat, waren uns ebenso geöffnet, wie heute. Es war aber blos ein Staatsgebiet, ohne Seele. Es herrscte wohl in der Hauptstadt etwas von einem sozialen Gedanken, dieser wurde aber nicht zum Nationalbewusstsein und war nicht durchdrungen von der Aestätik und Wärme der Religiosität. Wir stellen demnach fest, dass die Sympathie keine geografische Notwendigkeit, sondern das Ergebniss seelicher Aufeinandar-Gewiesenheit ist. Unsere zweite Feststellung beantwortet die Frage, ob das Interesse für Österreich als ein Problem der Generationen aufgefasst werden kann? Kann die Fassung: die ungarische Jugend und Österreich — bestehen bleiben? Denn, wenn dieses Schlagwort in dieser Fassung gebraucht wird, bedeutet dies eine neue Richtung eigenster Farbung im ungarischen Geistesleben, denen Charakteristik durch den Umstand gegeben wird, das dieses Interesse hauptsachlich durch die Jugend gezeitigt wird. Diese Frage kann unumwunden bejaht werden. Denn obzwar durch die altere Generation auf gesellschaftlichen Gebiete — im Rahmen der Ungarisch-Österreichischen Gesellschaft in Budapest unermüdliche Arbeit im Interesse des freundschaftlichen Zusammenwirkens geleistet wird, ist das Interesse auf Gebiete beengt. Viel stärker beständiger und zweckbewusster ist die Arbeit und das Interesse der Jugend. welche bestrebt ist die Probleme und Lage des in vieler Hinsicht schicksalsgleichen österreichischen Volkes kennen zu lernen und bekannt zu geben. Wir erwähnen die Namen des Elemér Dsida. Sándor Sármándi, Attila Thewrewk-Pallaghy, János Kertész, Jenő Katona, Tibor Rakovszky, András Frey, György Káldor, Béla Kovrig, Nelly Jankovics, Graf József Batthiány, János Stark, vitéz Iván Nagy, Gyula. Magyary. Auf die Frage, wie sich der mitteleuropaische Gedanke, das Problem der Selbststandigkeit Österreichs und das soziale Ideal äussert, elhalten wir eine klarere Antwort, wenn wir denn charakteristischen Gedankengang der einzelnen Richtungen angeben, als wenn wir einzelne Werke anführten und deren Inhalt angäben. Das Mitteleuropäische Ideal wird durch eine durch lateinische Kultur durchwebte, katholische Gruppirung gleichartige Züge Weisen die sozialen Ideen Österreichischen Staates wird zu jener Zeit Bedeutung und grosse Aufmerksamkeit zugewandt, als sich bei uns die Richtung des Verfassungaschutzes entwickelte. Viele gleichartige Züge Weisen die sozialen Ideen Österreichs und der ungarische Dorfgedanke auf. Oft werden durch unsere Schriftsteller die Österreichischen Volks schutzmassnahmen citiert. In erster Reihe muss die ungarische und österrechische Jugend einander begegnen. Der erste Schritt hiezu wurde bereits getan, der Weg steht offen: Privatdozent Attila Thewrewk-Pallaghy und Redakteur Imre Riegler, sowie der wiener Schriftsteller Otto Fidelis redigieren eine wissenschaftliche Zeitschrift. Duna Népe (Donauvolk) betitelt, in welcher die sozial denkende Jugend beider Staaten für die Geistigkeit des Donautales kämpft. Die Zeitschrift soll, anstatt der bisher sporadisch erschienenen Artikel, zu einer Zusammenfassung des beiderseitigen Interesses werden. Erfreulich ist wohl die Vertiefung des gesellschaftlichen Verkehres der alteren Generation, date Verdienst aber, das geistige und seelische Interesse beider Staaten erweckt zu haben, gebührt der Jugend. Privatdozent Dr. Ferenc Váli: Die drei Bünde des Donautales Es bestehen derzeit drei Bündnissysteme, welche tieilweise von Staaten des Donauraumes. teilweise durch Hinzuziehung von anderen Staaten gebildet wor. 15