Duna népe, 1937 (3. évfolyam, 4, 6, 10, 11. szám)

1937 / 11-12. szám - Középeurópakonferencia Prágában 1938-ban

Mitteleuropa einschlösse. Diese Erkenntniss befruch­tet die Konferenzen der Staatsmánner der Donau­staaten. Welche Rolle falit der Jugend hiebei zu1? Wollen wir diese Frage beantworten, müssen wir zunáchst zur Kenntniss nehmen, dass die Jugend von der politischen Vergangenheit nnbeeinflusst isi. Die ungarisehe, österreichische, rumánische, jugo­slawiscbe und tschechoslowakische Jugend fühlt niohts von dem, Avas die áltere Generálion getan oder gelassen hat. Die Jugend erlebte nicht jené politi­schen und Gefühlserschütterungen, dureh welche das Volk der ehemaligen Monarchie zur Zeit des Zusam­menbruches hindurch ging, kann sich somit viel objektiver und vorurteilsfreier mit dem Problem Mitteleuropas befassen. Praktisch genommen bedeutet dies, dass vorerst die Wichtigkeit des Zusammenwirkens auf wirt­schaftlichem, kulturellen und politischem Gebiete der mitteleuropaischen Staaten eingesehen Averden muss, ferner jene Schwierigkeiten erkannt werden, Avelehe diesem Zusammenwirken im Wege stehen. Wir müssen uns zunáchst auf kulturellem Wege náhern. Hiezu erweist sich der Jugend gar manche Gelegenheit. Ihr steht es zu, die Aufgabe zu erkennen und ihren Mann zu stellen. Die Jugend Ungarns, Österreichs, Bulgariens, Rumaniens, der Jugoslawie und der Tschechoslowakei kann den Frieden Mittel­europas erkámpfen und hiemit ihrem Vaterlands ge­waltíge Dienste emveisen. Die Konferenz der mitteleuropaischen Jugend Február 25—27 1938 in Prag mag hiebei Konkretes leisten. Der Zweck derselben isi die Jugend Mittel­europas zu vereinen um die Möglichkeiten eines kul­turellen Zusammenwirkens zu besprechen und durch persönliche Fühlungnahme die Verbindung der mitteleuropaischen Völker und Staaten zu festigen. Dr. János Kertész Sekretár der Ung. Soziographischen Institutes: Bekámpfung der Arbeitslosigkeit durch Kolonisation in Österreich. Infolge seiner speziellen politischen Lage hat Österreich grosses Interessé an der Bekámpfung der Arbeitslosigkeit und des entsprechenden Unterbrin­gung seiner Arbeiterschaft. In erster Reihe wurde versucht in der Umgebung Wiens Arbeiterkolonien zu gründen. Es wurden nach dem Krieg durch die Stadt Wien 6000 Einfamilienháuser mit Garten er­baut. Auch der Staat schloss sich dieser Aktion an und liess bis 1932 zweitausend solche Bauten aus­führen. Die Háuser wurden mit entsprechend,en Obstpflanzungen versehen, welche soviel abwerfen, dass die Eigentümer über einen verkauflichen Über­fluss verfügen. Die Bebauung erfolgte planmássig undi die kolonisierten Familien erzielen durch Vieh­haltung weiteren Gewinn. Der österreichische Staat setzt die Aktion fort und starkt die Kolonisten mit­tels entsprechender Kredite. Weg und Mittel für den Staat sich einer zuverlássigen und gesichter Existenz erfreuender BeAvohnerschaft zu vergewissern! PrivatdozentDr. Thewrewk—Attila Pallaghy: Die Gedenkkapelle zu Oberndorf. Österreich wird bei Laufen auf der enenö, bei Oberndorf auf der anderen Seite durch die Salzach von Deutschen Reiche getrennt. Scheinb.nr stehen die beiden Nachbarn einander nicht feindlich gegen­über und hat es den Anschein, als ob Alles in bester Ordnung wá're. Nicht Nennenwertes Aváre über das österreichi­sche Oberndorf zu berichten, wenn Anno 1818, zur Weinachtszeit, die Kirchen-Orgel der armen Ge­meinde nicht Arerdorben Aváre. Wenn aber die Kir­chenmusik am Heiligen Abend nicht ertőnte, ginge die Aveinachtliche Feststimmung der frommen Glau­bigen verloren. Um dies hintanzuhalten, schrieb der bescheidene Dorípía^ rer im letzten Augenblick einon einfachen Liedertext, Avelchen der Dorflehrer ver­tonte. So Avurde das anmutige Weinachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht" geboren, welches seither Kin­dern und ErAvachsenen, Jungen und Altén gleich teuer geAvorden und seinen Weg über den Erdball gemacht hat. Dem Liede müsste ein Avürdiger Platz in jener Auslese eingeráumt Averden, welche durch Stefan ZAveig unter dem Titel „Sternstunden der Mensch­heit" zu einem Bande vereint wurde. Die kleine Kirche, zu Beginn des Jahrhunderts abgetragen, wurde durch das neue Österreich seinem Traditionskulte gemass Avieder aufgebaut. Im laufen­den Jahre eingeAveit entAvickelte sie sich zu einem Avahren Wallfahrtsorte. Trotz ihrer Einfachheit und Anspruchslosigkeit erweckt sie eine ganz einzige Stimmung im Besucher. Es erklang vielleicht nie und nirgendAVO der Choral der Engel „Friede dem Menschen" treffender, als in unseren Tagén, am Rande des christlichen Westens, AVO infolge des künstlich heraufbeschAvornen Bruderkriege des Hass anstatt der Liebe lodert. Die Gedenkkapelle zu Oberndorf ist berufen die Flamme der Liebe an Stelle des Hasses zu entzünden, den Bruderkrieg zu lösehen und — wie in der Fabel — Ruhe und Frieden zAvischen dem „Wolfe" Deutsch­land und dem „Lamme" Österreich zu stiften. 19

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