VJESNIK 21-22. (ZAGREB, 1920.)

Strana - 473

473 Popovics verständigen, weil er aber in diesem Augenblick eben in seinem Weinhandel von Belgrad abwesend war, so erhielt ich seine Erklärung erst bey seiner Rukkunft, in welcher derselbe auf eine ebenso wehemütig als ungeheuchelte Arth die ihme unverschuldet hierlandes widerfahrnen Unglücksfälle schilderte und auf das heiligste versicherte, nie das Vorhaben gehabt zu haben, aus seinem Vaterlande ganz auszuwandern, auch um alle Schätze in der Welt nicht gesinnt sey, bey dem rauhen Volke jenseits verbleiben zu wollen, jedoch der­malen in seine Vatterstadt nicht zurückkehren könne, weil durch seine Unglücksfälle auch mehr andere betrofen worden wären und er in Ansehung seines jenseits ausübenden Weinhandels mehrere Forde­rung aushaften habe, hier aber nicht nur keine Hülfe und keine Un­terstützung mit denen seinigen zu hoffen, sondern viel mehr Noth und Verfolgung zu befahren haben würde. Diese seine wiederholte Erklär- und Versicherungen unterlegte ich am 6. Jänner und 20. Hornung 1809. Seiner kaiserlichen Hocheit dem General Gränz-Directeur und machte davon auch der könig. hun­garischen Statthalterey die weitere Mittheilung, traf aber bey dem semliner Militär Komando zugleich die Verfügung, dass derselbe von dem ferneren Kundschafts-Geschäfte nach und nach unvermerkt hindangehalten und stetts genau beobachtet werde;. Da jedoch durch diese Zwischenzeit in verschiedenen geheimen Wegen wider ihn nicht nur kein Verdacht vorkam und es sich auch nicht bestätigte, dass er zu Belgrad bey der sogenannten Polizey oder sonst eine Anstelung habe, sondern sich und die seinigen leediglich durch den Weinhandel nothdürftig unterhalte, auch nicht die geringste Anhänglichkeit an die jenseitigen versichern lasse, vielmehr von de­nenselben nicht sonderlich und nicht mehr als jeder anderer Speculam 4 behandelt werde und derselbe mir nach geraumer Zeit erst im Novem­ber vorigen Jahrs ganz unvermuthet und unaufgefordert einige sehr interessante Nachrichten über die Jen- und diesseitigen Verhältnisse durch das semliner Militär Commando zukomen machte, die ich dann auch unterm 18. November vorigen Jahrs Seiner Excellenz dem Herrn Feldmarschall und Kriegs-Präsidenten Grafen Wenzel von Colloredo vorlegte und nach der Hand auch durch andere Weege bestättiget wur­den, so fand ich mich umso mehr bewogen, ihme Popovics als Kund­schafter wieder zu gebrauchen,, als ich durch ihn immer die besten Nachrichten erhielt und in der Folge immer bewährt fand. Aus all den Vorstehenden zeigt sich zwar, dass der in meinen Kundschafts Berichten mit denen Buchstaben G. P. bezeichnete Kundschafter allerdings der nemliche banqueroutirte aus Peschka ge­bürtige arrader Handelsmann sey, der vor einigen Jahren nach Ser-

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