VJESNIK 21-22. (ZAGREB, 1920.)

Strana - 358

358 . Nun muss ich diesen allen annoch gehorsamst beifügen, dass der derventer Capitain Osmanbeg wegen der Schuld an Hadschy Stipan Smilianicu auf meine Veranlassung mehrere Wochen schon zu Trav­nik in Arrest sitzet, welcher, wenn er loss kommete, unserer Seite Todt und Verderben zuschwöret, wofür ich aber Sorge tragen werde, dass selber seine beabsichtigte Freude nicht erleben solle. Im mittelst habe vieles beigetragen, dass der ehrwürdige Hassanbeg zu Dervent Capitaine geworden, welcher ein wahrer Ehrenmann, der unser Seite geneigt und eben hierwegen vom Gouverneur ausserordentlich ge­liebet und geschätzet wird. Dieser Mann kann an jenem Punkt, den er bewohnt, sehr vieles würken, damit sich nichts verdächtiges nach Brood einschleiche und auch keine wiedrige Ereignisse ausgeführt werden. Wenn sich nun Euer Excellence aus politischer Dienstes Rücksicht herablassen wollten, selben einen höflichen Brief in türki­scher Sprache, ohngefähr des Innhaltes schreiben zu lassen: Ich habe von meinem Consul zu Travnik mehrmalen vernommen, dass du ein sehr praver Mann bist und auch sein guter Freund seyest, so wie ich auch an der Gränze vielmahlen von deinem guten Betragen gegen die kaiserliche Seite ebensoviel gutes zu vernehmen Gelegenheit hatte und dieses nicht allein nach Wien, sondern auch an unsern Gesandten nach Constantinopel anzurühmen nicht unterlassen werde. Ich schreibe dir also gegenwärtigen Brief in der Absicht, damit ich dich meiner Achtung und meines Dankes überzeuge und zugleich ersuche noch ferners, der Freund meines Consuls zu Travnick zu verbleiben und in deme beide hohe kaiserliche grosse Freundschaft zusammen haben, womit du als ein getreuer Diener deines grossen Sultans, auf alles wachest, was der kaiserlichen Gränze schädlich sein könnte, be­sonders schlechte Leute auf unserer Seite nicht übertretten lassest, wodurch auch deinem Hof nützlicher Dienst erwachset und bei diesen grossen Kriegs Zeiten wir beiderseits alles anwenden müssen, einan­der gefällig zu sein. Ohngefähr dieses wäre meine unterthänige Meinung, welches eine so grosse Würkung hätte, dass dieser Mensch, der von Ehrgeitz belebet ist, für Euer Excellence alles wünschendes thun würde. Ich schreibe in Mitternacht, in grosser Eile und bitte mich meines unzierlichen Innhalts und Feder gnädig entschuldigt halten zu wollen. Mich zu Gnaden empfehlend ersterbe in tiefer Verehrung. Konuja. Bpoj 169.

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