VJESNIK 21-22. (ZAGREB, 1920.)

Strana - 7

7 Ebenso bereit bin ich auch Euer etc. in der gegenwärtigen Ver­legenheit, nach den in deroselben Zuschrift vom 13. dieses gegen mich geäusserten Verlangen meinen freundschaftlichen Beystand zu leisten und durch meine Dazwischenkunft das bemerkte Darlehen von 75000 Piastern zur Bezahlung des an die beyhabenden Truppen rückständigen Soldes zu verschafen. Allein hochdieselben verkennen es selbst nicht, dass ich nach den angenommen Neutralitäts Grund­satz in die jenseitigen Angelegenheiten nicht wohl einigen Einfluss nemen kann; ausser deme ist Euer etc. auch der ausdrückliche Wille der hohen Pforte bekannt, dass selbst die von Zeit zu Zeit verlangt werdende Früchten - Unterstützung Zug für Zug sogleich baar bezahlt und nichts geborgt werden solle, inmassen die Ffordte durchaus von solchen Schulden nichts wissen will und diese Willens* meynung erneuert diesselbe gegen den zu Constantinopel befindlich k. k. Herrn Internuntius bey jeder Gelegenheit; es wird also die erha­bene Pfordte von diesem Darlehen vielleicht noch minder einige Käntniss nehmen wollen, mithin- auch in der Folge auf derselben Rückzahlung nicht sicher gerechnet werden können. Unter solchen Umständen werden es Euer etc. von selbsten ein­zusehen belieben, dass ich diesfalls, so gerne ich gewiss wolte, un­mitelbahr nicht wohl etwas zu veranlassen vermag. Alles, was ich thun kann, ist, dass ich es denen semliner Han­delsleuten überlassen will, die 75.000 Piaster hochdenenselben gegen eine hinlängliche Sicherheit und gegen zuversichtliche baldige Zu­rückzahlung indessen vorzustreken. Weil jedoch dieses Darlehen zur Bezahlung des rückständigen Soldes der grossherrlichen Truppen gehört, so muss ich Euer etc. auch ersuchen, darüber sogleich der hohen Pfordte den Bericht er­statten und die Verlegenheit vorzustehen zu wollen, in welcher sich dieselben so wohl in Ansehung der Lebensmitteln als des baaren Geldes befinden und von dort aus eine würksamere Vermitlung zu erlangen, indeme in der Folge bey einer sich neuerlich einstellenden Verlegenheit und bey den selbst von der Pfordte geäussert und so oft widerholten Verlangen, nichts zu borgen, eine weitere Aushülfe von dieser Seite künftig zu leisten, unmöglich wäre. Indessen erhält der Herrn Oberste und Militär Komandant zu Semlin unter einem die Weisung, dass es denen semliner Handels­leuten überlassen bleibe, das angesuchte Darlehen leisten zu wollen und ich trefe zugleich die Veranlassung, dass denen Oberhäuptern der servischen Unterthanen angerathen werde, die gebührenden grossherlichen Abgaben gehörig abzutragen. Bey durch göttliche Schickung glücklicher Eintrefung dieses meines Schreibens hoffe ich in Freundschaft, dass Euer etc. aus der an-

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