VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
Strana - Sveska 1. i 2. - 70
70 diplomatische Rollen inne bei den Verhandlungen Venedigs mit den Häuptlingen der Albanesen, 1 ) und übten auch einen starken Einfluss auf die städtische Bevölkerung zu Gunsten Venedigs. 2 ) Und nachdem der Kampf Venedigs gegen die Türken, woran die Ordensbrüder mit Waffen in der Hand teilnahmen und nicht selten wahre Heldentaten vollbrach ten, 3 ) schon längst verstummt war, besetzten sie die verlassenen Pfarren und auch die Klöster der Benediktiner, harrten als verborgene Nachhut des Westens in Albanien aus, als auch das Interesse Europas für dieses Land gänzlich sank und die Türkenherrschaft alle sichtbaren Überlebsei der christlichen Kirche zu zerstören trachtete, und erhielten bei mehre ren albanesischen Stämmen 4 ) bis auf den heutigen Tag den katholischen Glauben. Dieser Orden ist eigentlich jenes Bindeglied, welches das hoch entwickelte kirchliche Leben des mittelalterlichen Albaniens mit den Aufgaben verknüpft, die die katholische Kirche in diesem Lande in der Zukunft zu lösen hat. 1 ) Im J. 1401 z. B. schickt die Republik den Franziskaner Nicolaus de Scutaro zu Koja Zachariä und Dimitri Jonima (Jorga, Extraits 1, 103; Scapolo, Ateneo Veneto 31 (1908) 3. Heft 251 N. 2; Makušev 67 N. 5). 2 ) Im J. 1405 heisst es, dass der Minorit Franz „fuisse causa precipua rehabendi Scutarum" ; er wird deswegen von der Republik zum Bischof von Drivasto vorgeschla gen (Ljubić, Listine 5, 63). 3 ) So z. B. waren zwei Minoritenbrüder, Bartholomäus aus Venedig und „Paulus de Emethia" (Matja) die ersten, die bei einem Sturme der Türken auf Skutari (1475) türkische Fahnen eroberten (Senato Mar 10 fol. 57 : 1475, 27. September). 4 ) Für den Stamm der Klimentiner s. Spomenik srp. 42 (1905). 55. Dr. Milan v. Sufflay.