VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
Strana - Sveska 1. i 2. - 58
58 vom Wachthalten und anderen persönlichen Diensten nicht befreit wa ren, 1 ) in den Dörfern aber wie z. B. in Šiklj a einen Tribut in Wein an den Landesherrn zu zahlen hatten, entsteht hier langsam eine Hyper produktion des kleinen Klerus, die im 14. Jahrhundert besonders durch das Prisma der ragusaner Notariatsbücher bemerkbar ist. Einerseits der orthodoxe Hochdruck in Nordalbanien, der um die Mitte des 14. Jahr hunderts besonders in bezug auf katholische Kirchengüter verhängnis voll ausfiel, anderseits aber die Intensität des Handels in Ragusa, der fast alle einheimischen intelligenten Leute für sich in Anspruch nahm, 2 ) erwirkten, das Ragusa von albanischen Priestern und Mönchen sozu sagen überschwemmt wurde. In dem Pestjahre 1349 und in den zwei nachfolgenden Jahren, als die Frömmigkeit der ragusanischen Bevöl kerung in Legaten und Wallfahrtsgelübden besonders zum Ausdruck gelangte, werden in den Notariatsbüchern 24 sekuläre albanische Priester in Ragusa weilend erwähnt, von denen 7 aus Drivasto, 7 aus Dulcigno, 4 aus S. Paulus de Polato, 2 aus Antibari und je einer aus Balezo, Skutari, S. ChosmaDamiani (Sveti Vrači, S. Auracio), S. Stephanus de Polato, Spas, S. Sergius und S. Nicolaus de Oldrino stammten. Ausser dem werden noch 4 Priester mit dem Attribut „Arbanensis" erwähnt, wovon eventuell nur zwei mit einem oder anderem der obig Genannten identifiziert werden könnnen. Diese Priester übernahmen Wallfahrten nach Monte Gargano, Bari, Compostella, Assisi und Rom; in ragusa nischen Testamentvollstreckungen wird einigemal ganz einfach verzeich net: „an die arbanischen Priester und Andere (presbyteris Arbanensibus et aliis) für Messelesen * so und so viel gegeben. Schon am Ende des 13. Jahrhundert findet man in Ragusa Kleriker aus Alessio. 3 ) Später treffen wir auch Geistliche aus Durazzo an. In den Jahren 1365—71 lebte am Hofe des Erzbischofs von Ragusa, wie es scheint, als Keller meister angestellt, ein „don Johannes de Suaçio" genannt Rechanati. Man trifft hier auch Mitglieder der Drivastiner Patrizierfamilien Summa, Palombo (Colomba), Lepore und Span an. Petrus Schapuder (Škipetar), im J. 1368 noch Domherr von Drivasto, lebte und starb später (1400) in Ragusa als einfacher „presbyter". Die Kathedrale von Ragusa, die Gemeinden von Breno und Rožat hatten ständig albanische Kapellane. Im J. 1391 waren von den drei Prokuratoren der geistlichen Genossenschaft 1 ) Beschluss des Senats von Venedig vom J. 1397 für Drivasto: faciant custodias et alias angarias tamquam seculares .... sicut fecerunt hucusque (Ljubić, Listine 4, 409). — Ein Gegenstück davon sind die Zustände auf der Insel Korfu, wo unter den Despoten (1246), den Anjouvinern (1356) und auch Venedig (1408) die griechische Geistlich keit von persönlichen Diensten befreit, deswegen aber ihre Zahl auf 33 limitiert wurde (Hopf 2, 32 N. 64 und 98 N. 68). 2) Jireček, Arch. slav. Phü. 25, 508 f. 3 ) AAlb 1, 658 N. 3.