VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
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45 massregelten Metropoliten ihre Unterstützung entziehen. 1 ) Endlich musste der skrupellose Prälat Antibari verlassen. Im Jahre 1388 finden wir ihn in Reggio in Oberitalien; er starb nach 1393 in Ragusa. 2 ) Trotz solcher rauhen Soldatennaturen, die unter albanischen Bi schöfen anzutreffen sind, kann man in Albanien auch nicht die leiseste Spur eines Versuches entdecken, dass ein katholischer Bischof die Zi vilherrschaft über die betreffende Stadt angestrebt hätte. 3 ) Die byzan tinische, serbische, anjouvinische Macht waren zu enorm, der spätere Einfluss der kleinen Fürsten zu akut, als dass in Albanien ein Fall entstanden wäre demjenigen von Patras ähnlich, wo im 14. Jahrhun dert die dortigen katholischen Erzbischöfe förmliche Landesherrn ge wesen. Souveraine der Stadt und ihres Gebietes, in weltlichen und geist lichen Dingen nur der Kurie Untertan. 4 ) Im Gegensatz zu den Stadt gemeinden von Ragusa, Budva und Kattaro, die aus Furcht für ihre Autonomie im 14. Jahrhundert den Beschluss fassten, keinen eigenen Bürger mehr als Bischof zuzulassen, 5 ) und vor ihren Prälaten über haupt keine besondere Ehrfurcht bezeugten, standen die Bischöfe alba nischer Städte bei ihren Bürgern in hohen Ehren 8 ) und die Kapitel wählten hier oft einheimische Patrizier zu Bischöfen. Im J. 1397 tritt Venedig beim Papst für einen gewissen Johannes ein, den die Stadt Drivasto rekommandierte „et est civis originarius deinde", im J. 1403 für Progon Pintzenago, Bürger und Kanonikus von Skutari und ge wählten Bischof dieser Kommune, 1406 für den Patrizier von Dulcigno Matthäus Vlade, Archidiakon von Dulcigno und gewählten Bischof dieser Stadt. 7 ) Auch in Antibari, Sappa, Alessio, Durazzo findet man einhei mische Metropoliten bzw. Bischöfe, früher meist Domherrn derselben Stadt; so in Antibari den Johannes Zaulini (1341) und Marinus Zare (1303), in Sappa den Petrus Zachariä, einen Verwandten von Koja (1402), in Alessio einen gewissen Dominicus Progoni (1369) zweifellos 1 ) Theiner, M. Slav. 1, 288 und 292. 2 ) Farlati 7, 79 f. 3 ) In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts befand sich die Stadt Prizren unter orthodoxer geistlicher Regierung, aber der Bischof, ein Mitglied des serbischen Reichs tages, war hier eigentlich Kefalija des Serbenkönigs ; seine Macht erwarb bald das Erz engelkloster, dessen Igumen ebenfalls am „sbor' teilnahm (Jireček, Staat 1, 23). *) Hopf 1, 434 N. 53 und 2, 2. 5 ) Jireček, Staat 1, 56 u. 62. 8 ) Im Diplom Stefan Dušans für Kroja (1343) wird der „episcopus Croensis" an der ersten Stelle genannt (AAlb, 834). Bei der Übergabe der Städte Durazzo (1392) und Antibari (1405) an Venedig werden auch Stipulationen die Kirche betreffend festgestellt; gleich nach der Übergabe (1403) interveniert die Kommune Drivasto bei der Republik wegen Besitzungen ihres Bischofs. Der Erzbischof von Durazzo Paul Angelo war 1464 „iudex Illyricae regionis". 7 ) Ljubić, Listine 4, 407 und 5, 3 u. 69. — In beiden letzten Fällen reüssierte die Republik.