VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
Strana - Sveska 1. i 2. - 9
9 abhängigen griechischen Protopapas an der Spitze 1 ), hier unter einem katholischen, zeitweise gewiss vom orthodoxen Metropoliten abhängigen Archidiaconus (archidiaconus Latinorum Durachii 1208, archidiaconatus latine ecclesie Duracensis 1318) lebte 2 ), nicht immer als strammer Orthodox galt. Zwei Jahre später (1022) verlor Dyrrhachium auch formell zwei nördliche Provinzen Antibari und Ulcinium 3 ), die faktisch gewiss niemals allzustark an ihrer Metropole hiengen. Diesmal kam der Angriff von katholischer Seite. Es war Papst Benedikt VIII., ein ausgeprägter Griechenfeind 4 ), der die beiden erwähnten Provinzen dem Erzbischof von Ragusa-Epidaurum zuteilte. Dieses Ereignis so wie auch das spätere Aufsteigen des kirchlichen Prestiges von Antibari war ein Resultat von hauptsächlich zwei parallel wirkenden Kräften. Einerseits war hier das lokale Drängen der Bischöfe von Ragusa und Antibari, zweier Städte an der Grenze der Achidiözesen von Spalato und Durazzo, die infolge sehr günstiger Lage ihrer Residenzen in stäter Fühlung mit Rom, nach erzbischöflichem Pallium und nach Erweiterung ihrer Diözesen im romanischen Medium der albanesischen Städte strebten ; anderseits die weltgeschichtliche Tendenz der römischen Päpste, im Kampfe für die Universalmacht Byzanz gegenüber überall das Lateinertum zu stärken. Die Stärke der retardierenden byzantinischen Komponente war hier im Norden von allen Anfängen her minimal, da selbst das dem Orthodoxismus nahe stehende Slaventum von Dioklien politisch immer antibyzantinisch war. Hier in der Archidiözese von Durazzo, an dieser dreifachen Grenze des Romanen-, Griechen- und Slaventums machte im XI. Jahrhundert, nachdem die akademischen Bestrebungen der vorangehenden drei Jahrhunderte 5 ) in dieser Beziehung gar nichts fruchteten, das Papsttum den ersten praktischen Versuch, mit dem griechischen Unteritalien zugleich auch IUyricum wiederzuerobern. Was für Schritte gegen diesen Akt des Papstes seitens des Erzbischofs von Durazzo unternommen wurden, ist nicht bekannt, dass er aber wie auch seine Vorgänger sich an Konstantinopel anlehnte, dies ist aus Synodalakten von 1026—54 klar herauszulesen 6 ). Einen umso grösseren sichtbaren Resens erzeugte die Bulle Benedikts VIII. bei dem küstenländischen hohen Kler. Einerseits erhob sich dagegen der Erzbischof von Spalato, dessen bisheriger Suffragan, der Bischof von Ragusa, der sich schon früher als Erzbischof gerierte 7 ), jetzt tatx ) Lenormant, La grande Grèce (Paris 1884) 1, 362 u. 3, 285; Rodota, Del rito greco in Italia 2, 423. 2 ) AAlb 1, 126, 133, 636. 3 ) AAlb 1, 60. *) Heinemann, Geschichte der Normannen 1, 31. Norden, Papstum und Byzanz 17 ff. 5 ) Für das 8. Jahrhundert Hartmann, Geschichte Italiens II 2, 299 u. 323; für das 9. Jahrhundert AAlb. 1, 54; für das 10. Jahrhundert Liutprand 144. 6 ) AAlb. 1, 61 f. ?) AAlb. 1, 60.