VJESNIK 8. (ZAGREB, 1899)

Strana - 240

240 Szâj 1 ) und dessen gesammte Verwandtschaft in die Acht erklären, kommen auch Ladislaus und Eghard als Comités von Bosnien vor. Bevor ich aber meine hieran zu knüpfenden Bemerkungen beginne, muss ich darauf aufmerksam machen, diss Fejér (VIII. 3, 423) in diesem Stücke die Bezeichnung der von ihm aufgeführten Reichswürdenträger sehr nachlaessig gibt und sich hier höchst wesentliche Fehler zu Schulden kommen laesst. So finden wir z. B. dass Wilhelm Druget hier einmal Obergespan von Szepes, Györ und Zarand, ein zweites mal aber Obergespan von Abauj, Syrmien und Borsod ist. In Abauj ist er es allerdings von 1327 bis 1337; in Borsod ist er es am 10. August 1329 und somit ist es nicht unwahrscheinlich, dass er es auch im Jahre 1330 gewesen; in Szepes ist er es von 1327 bis 1342; mit Bezug auf Györ und Zarand ist dies die einzige Quelle, nach der er 1330 hier der Obergespan gewesen; hingegen wissen wir von Syrmien mit Bestimmtheit, dass hier 1330 Johann dg. Szentemâgôcs (Ahn der Herren von Alsän) Ober­gespan war. Wir finden ferner in der Reihe dieser Würdenträger einen „Posa de Zech Comité de haran (Zaran?)" was gleichfalls unrichtig ist. Nicht ein Herr von Zech, sondern Pözsa von Szer dg. Bör-Kalan (Stammvater der Fa­milie Pözsafi von Szer) ist unter ihm zu verstehen ; „haran" kann allerdings der im Komitate Krassö gelegene Bezirk Haram sein, doch hat es mehr Wahr­scheinlichkeit für sich, dass hier eine Verballhornung des Wortes Krassö ist, wenn wir es nicht etwa mit Szarând zu thun haben und somit darf es uns nicht Wunder nehmen, wenn sich in die Reihe der Würdenträger zwei „Oberge­späne von Bosnien" eingeschlichen haben. .Der Beherrscher bezw. Ban von Bosnien war im Jahre 1330 Stefan Ko­tromanić (f 1353), somit konnten Ladislaus und Eghard im besten Falle nur bosnische Magnaten sein; da aber die in der Urkunde aufgezählten Würden­träger von Palatin Johann Druget angefangen bis zu Emerich von Becse, Ober­gespan des Komitates Bars, ausnahmslos ungarische Magnaten waren, ist es undenkbar anzunehmen, dass in eine, die ungarische Königsfamilie berührende Angelegenheit zwei bosnische Magnaten etwas hineinzusprechen gehabt hätten ; somit ist es ersichtlich, dass wir es hier mit einem Schreibe-, Lese-, oder Druckfehler zu thun haben und dass wir die Familienangehörigkeit dieser beiden Magnaten in Ungarn zu suchen haben. Wir finden sie auch. In der Reihe der Mitglieder der angeblich aus der Champagne nach Ungarn eingewanderten, in den Komitaten Pest und Pilis (in Zsâmbék und Zsambok) ursässigen Familie Zsâmboki finden wir schon seit dem Anfange des 12. Jarhunderts kirchliche und weltliche Würdenträger höchsten Ranges.' 2 ) ') Dies und nichts Anderes ist die richtige Aussprache des urkundlichen Zaah. J ) Dass zwischen „Champagne" und „Zsambok" oder „Zsambek" eine gewisse phonetische Verwandtschaft besteht, ist nicht wegzuleugnen ; trotzdem ist es aber nicht glaublich, dass der aus der Champagne stammende Ritter — wenn seine Einwanderung nach Ungarn überhaupt wahr ist — seinen in der neuen Heimat erworbenen Besitz „Champagne" genannt haben sollte, woraus vielleicht im Laufe der Jahre sich das un­garisch klingende Zsambok eutwickeln konnte. Ich finde es viel natürlicher und wahr­scheinlicher, dass auf jenem Gebiete, auf dem sich das spätere Zsambok und Zsâmbék

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