VJESTNIK 4. (ZAGREB, 1902)

Strana - 215

215 9 Das Datum dieser Urkunde wird von einem Autor (Dr. Johann Karâcsonyi : A magyar nemzetségek I. 316) mit aller Entschiedenheit auf 1263 gesetzt und beruft er sich auf W. VIII. 63, 66. Auf ersterer Seite finden wir nur, dass Bela IV. eine seitens Stefans dem Cornes Aladâr gemachte Schenkung bestätigt ; auf letzterer nur, dass Stefan dem Comes Jakob von Pânyok in Anerkennung seiner, namentlich vor dem bulgarischen Wi­din erworbenen Verdienste einige im Komitate Ung gelegene Güter verleiht. Welcher or. ganische Zusammenhang nun zwischen diesen beiden, ohne Angabe des Ausstellungs­ortes und des Tages verfassten Urkunden und zwischen obigem Stücke, in welchem Ste­fan dem Matheus dg. Csäk die Erlaubnis ertheilt, seinen (nämlich Matheus') in Sieben" bürgen gelegenen Besitz Bonczhida zu kolonisiren, besteht, sind wir mit Anstrengung un" serer kühnsten Phantasie nicht im Stande herauszufinden. Auf solche Weise Hesse sich ja auf welche immer im Jahre 1263 ausgestellte Urkunde Stefan's hinweisen! Bezüglich des Ausstellungsortes Pasztö ist zu bemerken, dass dies sowohl im Komitate Hont (wo sich schon vor 1132 in Ipoly-Päsztö eine königliche Kurie befindet) als in Heves gelegen sein kann. Da aber Stefan schon 1265 Schutzherr der in Heves-Pasztö gelegenen Zi­sterzitenabtei gewesen (W. XI. 548), ist es entschieden richtig anzunehmen, dass er die obigen Urkunden in dem im Komitate Heves gelegenen Pasztö ausgestellt. 10 Hier beruft sich Stefan (ohne sich zu nennen) theils auf eine seiner früheren Urkun­den, theils auf seinen Notar. Das Datum ergibt sich aus dem bekannten, sich Jahrelang hinge­zogenen Processe zwischen Panyit dg. Buzäd-Hahöt und einigen Mitgliedern des Genus Jak. 11 Die beiden, auf der Insel Csepel ausgestellten Urkunden sind undatirt. Da Ste­fan im September 1272 nicht mehr gelebt, können sie nicht aus 1272 stammen. Am 2. Oktober 1271 hält sich aber Stefan in Szalka (Komitat Hont) auf, und ist es schwer zu glauben, dass er die Reise von der Insel dahin innerhalb eines Tages zurückgelegt haben soll; die Datirung fällt somit auf 1270. 12 Die Quelle hat „Cittu". Eine Ortschaft dieses Namens kennen wir nicht. Da sich aber Stefan sechs Tage später in Füzitö befunden, ist es handgreiflich, dass „Cittu" nur eine Verballhornung von Füzitö ist. 13 Undatirt. Das Datum ergibt sich aus dem Inhalte, bzw. aus den Vorereignissen des zwischen Panyit dg. Buzâd-Hahôt und einigen Mitgliedern des Geschlechtes Jâk sich lange hingezogenen Processes. 14 Diese Urkunde ist ein Falsifikat. 15 Undatirt. Da Stefan auch am 5. November der Abtei von Borsmonostor ge­wisse Rechte ertheilt, ist es mehr als wahrscheinlich, dass er auch diese, demselben Kloster ertheilte Urkunde in diesem Jahre ausgestellt. 1,1 Ohne Angabe des Tages. Da auch dieses Stück für das Kloster Borsmonostor ausgestellt ist, dürfte es zwischen Ende Oktober und Anfang November verfasst worden sein, in welcher Zeit sich Stefan in der Gegend von Györ (Raab) und Komorn auf­gehalten. 1T Ohne Tagesdatum. Da Bicske nicht weit von Ercsi im Komitate Fejér (Weissen­burg) liegt, ist anzunehmen, dass auch diese Donation im November erfolgt sein dürfte. 18 Undatirt. Stefan verständigt hier den Ofener Propst Akos dg. Akos, dass er die Ortschaft Taksony, die er vordem Markus Sohne Roland verliehen und sie ihm wegen seines rebellischen Auftretens wieder abgenommen, dem Haseninselkloster geschenkt. Diese Donation publizirte er als selbstständiger König noch 1270 in einer ohne Tagesdatum feierlich ausgestellten Urkunde (W. XII. 141), woraus also ersichtlich ist, da letztere nur nach dem 3. Mai 1270 ausgestellt sein konnte, dass der an Propst Akos gerichtete Befehl nur nach Ausstellung der feierlichen Donation, also nur 1271 erlassen werden konnte. 19 Nach F. VI. 2, 393 wäre dieses Stück in Buda ausgestellt. Pauler (A magyar nemzet torténete I. 695) weist nach, dass es in der Gegend des Flusses Dudvag verfasst worden. Die Dudvâg fliesst in den Komitaten Poszony und Neutra.

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