VJESTNIK 4. (ZAGREB, 1902)
Strana - 214
214 (W. VIII. 69—70), woraus sich der Šchluss ergibt, dass die in Vârkony ausgestellte Urkunde ebenfalls auf 1263 fällt. — Mit Bezug auf den Ausstellungsort ist zu bemerken, dass es ein Vârkony in den Komitaten Borsod, Pozsony und Jasz-Nagykün-Szolnok gibt. Mit Rücksicht darauf, dass Stefan um diese Zeit Herr der von Kumanen bewohnten Komitate gewesen und dass die Donation eine im Heveser Komitate befindliche Ortschaft berührt, ist es am wahrscheinlichsten, dass dieses Vârkony dem in dem letztgenannten Komitate gelegenen TiszaVârkony entspricht. 3 Der Bischof von Grosswardein, Zosimas, erzählt, dass er sich zu Weihnachten am Hofe des Königs Stefan aufgehalten und am 1. Jänner 1264 aus Bereg nach Grosswardein zurückreisen wollte. Hieraus ist ersichtlich, dass sich Stefan am Weihnachtstage 1263 in Bereg (heute Nagybereg im Komitate Bereg) aufgehalten. 4 Die Urkunde ist undatirt und hat Fejér als Austellungsort „Zebed". Dies ist aber unrichtig. Stefan fordert hier als Mitkönig den Simon d. g. Baksa und den Stefan dg. Semjén auf, seine im Komitate Sâros gelegene Burg Tobol in Vertheidigungszustand zu setzen und dieser Umstand bestimmt gleichzeitig das Datum der Ausstellung, da sie mit den damals zwischen Béla IV. und Stefan ausgebrochenen Streitigkeiten in engem Zusammenhange steht. 5 Bei dem Umstände, dass in Folge der mit den jetzigen Verkehrsverhältnissen kaum zu vergleichenden Zustände der Arpâdenperiode grössere Reisen der Könige und der Reichswürdenträger nur aus wichtigen Anlässen und besonders während militärischer Expeditionen erfolgten, ist es fast handgreiflich, dass Stefans Aufenthalt in der Nähe des im Komitate Syrmien gelegenen Klosters Kö (heute Banoštor in der Gegend von Karlovitz) gleichfalls mit irgend einer kriegerischen Expedition in Verbindung gestanden. Da an dieser der Wojwode Nikolaus Theil genommen, fällt sie (da bis 1264 Ladislaus dg. Kân der Wojwode von Siebenbürgen ist) auf die Zeit nach 1264. Wenn wir nun fragen, was wohl den jüngeren König in die am südlichsten gelegenen Gegenden des Landes geführt haben mag, ist es handgreiflich, dass er sich an der Spitze einer gegen Bulgarien gezogenen Schaar befunden und sich an einem Freitage vor Pfingsten in seinem in der Nähe des Klosters Kö aufgeschlagenen Hauptquartire aufgehalten. Dieser Feldzug fällt entschieden auf 1266, da wir es urkundlich beweisen können, dass Stefan damals an den gegen die Bulgaren gefochtenen Kämpfen zweimal persönlich theilgenommen und am 23. Juni 1266 vor Widin in Bulgarien eine Urkunde ausgestellt (Knauz I. 536); hiemit stimmt es vollständig, dass er sich fünf Wochen früher in der Nähe von Banoštor aufgehalten. 6 In dieser Urkunde ist von der westnördlich von Komorn, an der Raab-Pressburger Grenze gelegenen Ortschaft Nagy-Megyer die Rede, woraus zu schliessen ist, dass der heute schon unbekannte Ausstellungsort sich auch in dieser Richtung befunden. Da wir wissen, dass jener steirische Magnat Heinrich Preussel, der in Diensten Béla's IV. 1265 in der Schlacht von Izsaszeg gefallen, vordem Obergespän des in nördlicher Richtung an Komorn grenzenden Komitates Bars gewesen, ist es sicher anzunehmen, dass diese „Preusselfähre" — Preusselrév sich im Nordwesten Ungarns befunden. 7 Hier ist zu bemerken, dass sich hier Stefan schon am 1. Mai (also noch während seines Vaters Leben) „König von Ungarn" nennt, wo er damals doch nur Mitkönig war. Somit ist die Jahreszahl verdächtig. 8 Dieselbe Urkunde ist auch bei W. XII. 677 zu finden. Ein Tamâstelke gibt es heute nur in den Komitaten Gömör und Hunyad. Da es sich um eine im Komitate Sâros gelegene Ortschaft handelt, ist die Urkunde wohl im Gömörer Komitate ausgestellt. Ihr Datum ergibt sich aus der hierauf bezüglichen Meldung des Egerer (Erlauer) Kapitels (W. VIII. 243).