ARHIVSKI VJESNIK 19-20. (ZAGREB, 1976-1977.)
Strana - 149
7mo Was den Wohlstand der Inwohner betrifft, in sofern man hierunter blos die ersten Bedürfnisse des Landmanns begreifen will, gebricht solchem in dem Szalader Komitat im allgemeinen, die Montanisten und die den Überschwemmungen unterworfenen Dörfer des Insulaner Prozesses ausgenommen, weder an einer gesunden Nahrung, noch an der nöthigen und Landes üblichen Kleidungen, zumalen da Wolle, Flachs, Hanf im Mittel des Komitats erzeugt werden. Die Wohnungen an dem Kanisaer Morast hingegen sind ungesund. Auch gebricht es hier nicht an so viel Gewinnst, als man zur Abführung der Kontributzion unamgänglich nöthig zu seyn sich denken kan, wovon jedoch die Montanisten und die den Überschwemmungen ausgesetzten Gegenden ausgenommen sind. In dem Poseganer Komitat ist die Nahrung des Landvolkes ziemlich einfach und gesund, der übermässige Trunk allein ist öfter der Gesundheit schädlich. Die Wohnungen sind meistens schlecht, dennoch aber nicht ungesund, und die Vermöglichern haben ziemlich gute Häuser. Da der höchst nöthigen und Landes üblichen Kleidung gebricht es in keiner Gegend. Jeder Grundbesitzer hat zwar sein höchst nöthiges Vieh, welches aber schlecht ist, und überhaupt schlecht gopflogen wird. Der Gewinnst des Landmanns ist zwar klein, jedoch hat er in fruchtbaren. Jahren zur Abführung der Kontributzion immer genug. Was hier von dem Poseganer Komitat gesagt worden ist, gilt auch für die drey Kroatischen, als Kreutzer, Agramer und Warasdiner Komitate. Ihre Wohnungen sind schlecht und ungesund weil sie a) um sich herum Kacken haben und die Fenster gegen den Hof gerichtet sind. b) Sind die Häuser mit keinen Rauchfängen versehen, (folglich der Rauch durch das Zimmer heraus ergehen muss.) c) Vieler Orten wohnen Leute und Vieh beisammen. d) Sind die Backöfen in den Häusern und die Verordnung, dass die Backöfen wegen Feuersicherheit in Gärten gebaut werden soll, wird nicht beobachtet. Weil kein Ehrgeitz und Bequemlichkeits— Idée beym Volke ist; so ist die Kleidung auch bey wohlhabenden schlecht, dass im Winter der Körper weder vor der Kälte, noch vor der Nässe genugsam verwahrt wird, wannehero der Bauer hauptsächlich zu Winterszeit, wann er auf die Roboth gehen muss, von darum, weil er nicht genug bedeckt ist, nothwendig Krankheiten unterworfen wird. Und da er sich auf die Schaffzucht nicht verlegt, so ist dieses eine Ursach mit von seiner schlechten Bekleidung, weil er nicht, wie die Poseganer (und Szalader) bemühet ist, um seiner erzeugten Wolle sich die Kleidung (mit Beyhilfe seines Weibs) selbst zu verfertigen. Bey dem letzteren, (nämlich Warasdiner Comitat) könnt noch ins besondere anzumerken, dass im Theil von Ober—Zagorianer und im grossen Theil des Ober—Felder Prozesses wegen sehr steilen und felslichen Gebürgen in so einer traurigen Lage sich befinden, dass sie auch in besten Jahren an Getreid Mangel leiden und sich kaum etwas weniges mit Mästung der Ochsen, mit Wein, Schmalz und Honig-Verschleiss mit Verfertigung vershiedener hölzernen Gevässen und werden Geschieren erwerben können. 8-vo Die herrschenden Untugenden des Volks in diesem Distrikt sind: Trunkenheit und Müssiggang, und zwar in den Poseganer, Agramer und Waras14§