ARHIVSKI VJESNIK 16. (ZAGREB, 1973.)

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deren aufflauffenden Unkhosten in der Still zuhanden gebracht und irem Verprechen nach, unentgolten der Unschuldigen, gestrafft und also offene Kriegs Rüstung (die vilerley Beschwärung mit sich bringt) verhüett werden möchte. Aber sovil uns nach aller hand Erwegung die Sache ansieht, tragen wir underthenigist Beysorg, dass sy, die Mitterburgischen Underthanen, als welche beyleüffig in die 2000 Mann starckh sein, sewärlich mit ain-, zwey- oder drey­hundert Schützen zu Gehorsam zubringen sein werden, sondern auf ir vilfäl­tige bishero erzaigte Wiederstössigkhait vil mer zu vermueten, wo nach ainem oder zweyen gegriffen, dass als bald die anderen samentlich mit gewherter Hand aufsteen, sich nit allein mit Gwallt widersetzen, sondern auch in ire Castell, deren nit wenig lägen, und offen Widerstand thuen wurden. Sollten nun solliche ain- oder 200 Schützen unverrichter Sache widerumb abziehen muessen, oder von inen den rebellischen Underthanen abgeriben werden, so haben Euere Fürstliche Durchlaucht selbst genedigist zuermessen, dass sy die Underthanen dardurch nit allein ain stärckers Hertz zu merer Widerstössig­khait fassen, und ettwo die benachtberte, als an der Piuckh, Carst, Wippach und andern denselben Refier und andern Orten im Land, die ohne das schwirig sind, zu inen schlagen, sondern auch solliches Euer Fürstlichen Durchlaucht an derselben bisher erhalltenen fürstlichen Reputation (dass Sy bey derselben anschwelichen Furstenthumen und Landen diser Grafschafft rebellische Underthanen nit in Gehorsam erhallten möchten) ettwas verklam­merlich sein, und andere mer zu gleichmässiger Ungehorsam verursahen würde. Wie dann die Underthanen in disem Land, velche die Hueben bisher im Khauffrecht empfangen haben, auff deren zu Mitterburg erzaigte Ungehor­sam, als heraus [?] fürkhombt, das Khauffrechtgellt zuraichen gänzlich ver­widern [?] sollen. Und wäre demnach zu Fürkhommung merers Unraths und Weiterung unser underthenigist rhätliches Guetbedunckhen, dass Euere Fürstliche Durch­laucht zu Erhalltung derselben fürstlichen Reputation alsbald und unverzüglich das Schloss Mitterburg mit 100 Püchssenschützen nottürfftlich besetzen, Beuelchsleut bestellen, und bis in die 3000 Man auffnemen, und dises Geschrey öffentlich geen lassen, das Euere Fürstliche Durchlaucht entschlossen, die rebellischen Underthanen in derselben Grafschafft Mitterburg zustraffen, die jenigen aber, die von solcher Rebellion abstüenden, zu Gnaden auffzune­men. Das würde unseres gehorsamistes Erachtens den rebellischen Mitter­burgischen und villeicht auch anderen Underthanen, die jeezo ir Aug und Achtung auff sy haben, ain Schrecken machen, und vill, die sich ettwo zu inen zuschlagen Willens gewesst, von disem irem Fürsatz abhallten. Dass aber solches ausser 3000 Mann nit wol zuuerrichten, ist Ursah, wo die Underthanen von irer Rebellion nit absteen, sondern sich in ire Castell versamblen sollen, dass auff solchen Fall die Notturfft erfordern würde, dieselben Castell zu belägern, zuuerschleipffen, und sich dannach mit dem überigen Volckh, ob ettwo die Anrainenden sich gleichermassen entpören und disen zuziehen wollen, gefasst zuhallten. Derhalben dann auch wir underthenigist nit rhaten khönnten, dass von der Gränicz oder auss der Besaczung, mit Entplössung derselben, hieezu ainich Dienstvolckh genommen, sondern dieselben in allweg zur Fürsorg und merer Huet darinnen gelassen würden. Auff dass auch solches bey der Herrschafft Venedig, als deren Dition an dise Euer Fürstlichen Durchlaucht Grafschafft Mitterburg anrhuert, nit ettwo 50

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