ARHIVSKI VJESNIK 16. (ZAGREB, 1973.)
Strana - 323
Zusammenfassung DIE »RELIQUIE RELIQUIARUM« VON KROATIEN UND SLAWONIEN IM 16. JH. (von der Schlacht bei Mohâcs bis zum Bauernaufstand 1573) Weil der Verfasser der Meinung ist, daß die Geschichte Kroatiens im 16. Jh., genauer gesagt von der Schlacht bei Mohâcs bis zum Bauernaufstand im Jahre 1573 in der Geschichtsschreibung nicht genügend Beachtung gefunden hat, stellt sich Vf. die Aufgabe, in einer umfangreicheren, synthetisierenden Arbeit das politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben jener Zeit darzustellen. Aus diesem Grund ist der verliegende Artikel in mehrere Kapitel eingeteilt. In 1. Kapitel, betitelt »Reliquie satis exiguë regnorum Croatie et Sclavonie« wird das allmähliche Schrumfen des kroatischen Territoriums im 16. Jh. dargestellt. Vf. führt aus, wie im Zuge der territorialen Verluste auch die Benennungen der kroatischen Länder verschoben werden. Mit dem Vorrücken der Türken und Venezianer und den damit verbundenen territorialen Einbußen des mittelalterlichen Kroatiens zwischen dem Gvozd und der Adria beginnt man auch die jenseits der Kupa liegenden Territorien (partes transcolapiane) als Kroatien zu bezeichnen. So wird der Name Kroatien auch auf einen Teil der Gespanschaft Zagreb ausgedehnt, und der Zagreber Gradec wird zur gemeinsamen Metropole der »ziemlich unbedeutenden Reste des Königreichs Kroatien und Slawonien« erklärt. In dem zweiten Kapitel unter dem Titel »Sacra cesarea et regia majestas« weist Vf. mit Nachdruck auf die wichtige Rolle, die der Herrscher in Kroatien gespielt hat, was der Tatsache zu verdanken ist, daß wegen der äußerst schwierigen Lebensbedingungen der Adel auf seine Unterstützung angewiesen war. Der Autor ist überzeugt, daß gerade der von den Herrschern betriebene Handel mit dem susjedgraderstubicaner Besitz einer der Hauptgründe ist, weshalb es zum Konflikt zwischen Tahi und seinen Untertanen gekommen ist, denn der Herrscher verleiht das Lehn demjenigen, der ihm mehr Gewinn verspricht. Die Art, wie der Herrscher mit Tahi umgesprungen ist, den er sozusagen gezwungen hat, S. Gregorijanec seine Hälfte des Lehens zu überlassen, bzw. zu verkaufen, führte nach dem Dafürhalten des Verfassers zum bewaffneten Aufstand, weil Gregorić und seine Kumpane, also die Prädialen auf der Susedgrader Herrschaft, keinen anderen Lehnsherrn außer dem Kaiser wünschten. Auch sonst haben die Habsburger die Abhängigkeit der kroatischen und slawonischen Adeligen von ihnen sehr gut auszunutzen gewußt und haben sie in ihre Dienste als Höflinge (aulicus, domesticus) oder Räte (consiliarius) genommen. In dem dritten Kapitel bearbeitet Vf. das Problem der »allmählichen Herauslösung der Krajina oder Grenze«, indem gezeigt wird, wie die Zahl der direkt dem König unterstellten Festungen auf den Herrschaften der kroatischen und slawonischen Adeligen im Laufe des Jahrhunderts wächst und wie von 1524 (als Ferdinand die ersten zwei Festungen von Nikola Zrinski übernimmt) bis 1577, also unmittelbar vor der Gründung von Karlovac, die Zahl auf etwa 100 solcher Festungen in der kroatischen und slawonischen Grenze angewachsen ist. In diesem System der dem König unterstellten Festungen nimmt der Zagreber Gradec eine Sonderstellung ein, so daß diese Tatsache den Verfasser den Schluß ziehen läßt, daß die Rebellen gerade in dieser Stadt eine Art von Grenzverwaltung (Khaiserliche stell) einzurichten beabsichtigten, selbstverständlich unter dem Oberkommando des Kaisers. In der weiteren Schilderung der Lage der Soldaten in der Grenze, widmet Vf. 323