ARHIVSKI VJESNIK 2. (ZAGREB, 1959.)

Strana - 312

entstünde. Und wie dann die Haltung unserer Slaven sein würde, sei mehr als fraglich. Wir würden zu einer entscheidenden Lösung förmlich gedrängt. Italien, das uns stets feindlich gesinnt bleiben werde stehe in unserer einen Flanke und in der anderen Flanke würden wir, falls wir nicht annektieren, ein von der Entente geschütztes Serbien und Montenegro mit eigener Hand wieder errichten. Auch möchte er auf die Gefahr hinweisen, die in diesem Falle von den Bulgaren drohen würde, deren Appetit sie gewiss auch über die Morava treiben würde. Am Balkan habe immer eine Grossmacht geherscht; wenn wir nun nicht die den türkischen Händen entglittene Herrschaft über­nehmen, würden es die Bulgaren tun. Die Frage, ob wir Serbien verdauen können, glaube er bejahen zu dürfen und würde die Lösung darin sehen, dass alle Südslaven zwischen Österreich und Ungarn aufgeteilt würden. Die Kroaten sollten zu Österreich, die Serben zu Ungarn geschlagen werden und die Grenzlinie dort gehen, wo sie zwischen den alten Siedlungsgebieten ge­gangen sei. Allerdings spreche manches gegen diese Lösung, aber eine Lösung müsse gefunden und getrachtet werden, alle Serben in die eigene Hand zu bringen, wo sie weniger gefährlich wären als wenn ausserhalb der Grenzen der Monarchie ein selbständiges Serbien, ein Herd fortwährender Intriguen, weiter bestünde. Zum Schluss erwähnt er noch den schlechten Einfluss, den die Schulen in Dalmatien, Kroatien und Slavonien auf die heranwachsende Jugend hätten und die Unsicherheit in den dalmatinischen Küstenstädten. Resümierend stellt Seine k. u. k. Apostolische Majestät fest, dass man übereingekommen sei, gegen die südslavische Agitation vorzugehen, dass in der südslavischen Frage etwas geschehen müsse und dass die beiden Regie­rungen über die Möglichkeiten einer Lösung in eine Aussprache eintreten würden. Der k. u. k. Minister dess Äussern erbittet sich nochmals das Wort und bemerkt zu den Ausführungen des Generaloberst Freiherrn Von Sarkotić, dass Serbien und Montenegro kein Friedenshindernis bilden dürften und dass weder den Völkern der Monarchie, noch den Verbündeten zugemutet werden könne, wegen der Annexion von Serbien und Montenegro auch nur einen Tag länger Krieg zu führen. Auch sei zu erwarten, dass eine richtige Lösung der südslavischen Frage in der Monarchie zu einem Magnet werden würde. Seine k. u. k. Apostolische Majestät stimmten diesen Worten des Grafen Burian zu und bemerkten noch, dass eine richtige Lösung der südslavischen Frage sogar den Friedensschluss erleichtern könnte. 1) Sjednici je prisustvovao i savjetnik Walterskirchen kao zapisničar. Rudolf Stöger-Steiner, koji na sjednici nije uzeo riječ u diskusiji, bio je austrougarski ministar rata od aprila 1917. do novembra 1918. godine. 2) Stephan Burian bio je od 13. I. 1915. — 22. XII. 1916. austrougarski ministar vanjskih poslova; od 25. X. 1916. — 22. XII. 1916. vodio je poslove zajedničkog Ministar­stva financija; od 16. IV. 1918. — 24. X. 1918. opet je preuzeo resor vanjskih poslova, nakon ostavke O. Czernina. No i u vrijeme održavanja ove sjednice u Badenu on uporedo vodi i poslove zajedničkog Ministarstva financija. 3) t. j. S. Sarkotića. 4) Radi se o sakupljanju potpisa za t. zv. »Majsku deklaraciju«. Vidi bilješku 8. uz dok. br. 1. 5) Zemaljski ustav (statut) objavljen je carskim dekretom od 17. IX. 1910. Tada je istovremeno dekretiran: Izborni red, Saborski poslovnik, Zakon o sakupljanju i Zakon o kotarskim vijećima. Vidi: Culinović F., Državnopravna historija jugoslavenskih ze­malja XIX. i XX. vijeka (Zagreb 1956), str. 311. — 312 —

Next

/
Thumbnails
Contents