ARHIVSKI VJESNIK 1. (ZAGREB, 1958.)

Strana - 353

Bei, 22. IV. 1849. Weiden je spreman da udovolji želji bana Jelačića za otvaranje južnog fronta u Ugarskoj. Pripreme u vezi s ruskom intervencijom već su izvršene. Dok u Češkoj Slavenska Lipa i dalje nastavlja s rovarenjem u Hrvatskoj šaka ljudi hoće da stvori veliku naciju i da propisuje Austriji kako mora biti uređena. Pod maskom naciona­lizma propagiraju se demagoške tendencije, ugrožavajući opstanak države. Zu meiner Freude und Beruhigung habe ich aus dem heutigen Bericht Welden's an Schwarzenberg erfahren, dass du hinsichtlich deiner Stellung dich mit ihm bereits verständigt hast, und er in deinen Wunsch im Süden Ungarns mit einern eigenen Corps dich operieren zu lassen, eingegangen ist. Die Nützlichkeit und Nothwendigkeit dieses Schrittes stellt sich klar heraus schon an und für sich, und sollte die traurige Aussicht die uns Weiden hin­sichtlich des Aufgebens von Pesth und Ofen, darstellt, zur Wirklichkeit wer­den, ist dein Wirken im Süden zu einer doppelten Wichtigkeit geworden, will man nicht Ungarn und die Südprovinzen wirklich verspielen, und östrereichs Bestand der Gefahr Preis geben. Ich kann dir gar nicht sagen wie schmerz­lich uns die Ansichten Welden's über die traurige Lage der Dinge in Ungarn berühren. Das Aufgeben von Pesth und Ofen, und die theilweise schon auf­gehobene Komorner Belagerung sind in moralischen Hinsicht gewiss noch ein grösserer Schlag als in strategischer. 1 In diesem Augenblick, wo wir da­ran sind in Italien einen vortheilhaften Frieden zu schlissen, ein Theil der süddeutschen Staaten sich lieber Österreich als Preussen anschlissen will, endlich die Position unserer Regierung in Ausland an Achtung und Einfluss bedeutend gewonnen hat, sind diese Ergebnisse in Ungarn,- und besonders wenn nach Welden's gestrigen Antrag Russen von Krakau nach Ungarn zur Hilfe kommen sollten, von der traurigsten nicht zu berechenbaren Folgen. Welden's gestrigen Bericht war wirklich so schwarz als möglich, sein heutiger von Ofen ist ruhiger und gefasster. Hinsichtlich des Einmarsches der Russen von Krakau aus nach Ungarn, sind alle nöthigen Anstalten getroffen, jedoch hat das Ministerium für nöthig gefunden, diesfalls noch eine positive Erklä­rung über die unausweichliche Nothwendigkeit dieser Hilfe von Weiden abzu­verlangen. Trotzt diesen Ereignissen in Ungarn sind die Leute hier nicht beun­ruhigt, und die Papiere sind im Steigen. Windischgrätz's Abberufung, so wie die Überzeugung, dass eine so verfahrene Sache, Weiden nur langsam wieder günstig stellen kann, mögen die Ursachen dieser Erscheinungen sein. Im gan­zen genommen herrscht in den Provinzen Ruhe und die Rekrutierung geht an den meisten Ort sehr günstig von Statten. Die Slovenska Lipa in Böhmen gibt jedoch ihre Wühlereien nicht auf, und da sie durch das neue Assoziations­und Pressgesetz in ihren bisherigen Wirken sich beengt sieht, so sucht sie auf neuen Wegen ihr verderbliches Treiben fortzusetzen. Von unserem Vater­land rede ich gar nichts. Die Frechheit und Schlechtigkeit der Presse sind die Erbärmlichkeit aller Behörden als solche, und der meisten einzelnen Beamten übersteigt jeden Glauben. Ich danke meinen Gott, dass ich nicht dort bin, und möchte am liebsten alles auf den Nagel hängen. Ohne Verstand, ohne Gefühl für wahre Ehre, ohne Rechtlichkeitssinn, ohne Vermögen, will eine Handvoll Leute eine grosse Nation begründen, vorschreiben wie Österreich constituiert werden soll, und man muss ruhig zu sehen, wie ein ganzes Land moralisch und materiell zu Grunde geht. Du hast mir durch Otto sagen la­ssen, ich soll nicht ultra-conservativ sein. Wenn das ultra-conservativ sein heisst wenn ich dem Treiben unserer Nationalparthei keinen Geschmack

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