K. K. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 8. (Wien, 1911)

Kleinere Mitteilungen

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Kleinere Mitteilungen.

Ich kann diesen gewöhnlichen auf allen meinen Archivbereisungen in Mähren wiederholt wahrgenommenen Fall durch Beispiele aus meiner heurigen Reise belegen.

I. In Triesch waren noch vor einigen Jahrzehnten sowohl in der Gemeindelade als in der Lade der Tuchmacher alte Urkunden. Peter Ritter von Chlumecky zitiert in einer Beschreibung des Triescher Marktarchivs drei Originalurkunden aus den Jahren 1464, 1478 und 1570, unsere Verzeichnisse führen noch mehr an, mindestens 10 Stück. Dermalen liegt in der Gemeindelade ein altes Stadtsiegel und eine Urkunde von 1605. Die Tuclimacher- lade fand sich nach langem Suchen auf dem Boden eines alten Tuchmachers, aber ganz zerbrochen und ohne Inhalt. Die letzten Stücke, die darin gelegen waren, so sagte die Frau des alten Tuchmachers, wurden vor einigen Jahren beim Theaterspiele eines Kasinovereines gebraucht. In der Schule zeigte mir der Oberlehrer das Siegel von einer Urkunde Kaiser Karls IV., wohin die Urkunde geraten, konnte er nicht sagen.

In Triesch haben wir übrigens auch den Fall, daß ein Schloßarchiv in den letzten Jahrzehnten zugrunde gegangen ist. Noch in den 60er Jahren waren dort, wie Verzeichnisse des Landesarchivs beweisen, zahlreiche interessante Urkunden und Akten, die sich auf die Familien Mandelslohe, Glowitz, Herberstein und Moltke und auf Herzog Gustav Adolf von Mecklenburg bezogen, darunter ein wohlerhaltener Stammbaum des Grafen Josef Herberstein und der verwandten Familien (1774), Grafenstandsdiplom der Grafen von Herherstein vom Jahre 1644, Präliminaria pacis zwischen Österreich und Preußen vom Jahre 1754. Der Schloßinspektor erklärte, von derartigen Papieren nichts zu wissen, mein Ansuchen, mit dem Schloßherrn Baron Sternbach selber sprechen zu können, wurde abgeschlagen. Hat der Staat wirklich kein Recht, solcher Willkür entgegenzutreten ?

II. In Markt Wiese hei Iglau war gleichfalls nach