K. K. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 8. (Wien, 1911)

Kleinere Mitteilungen

90 Kleinere Mitteilungen. Fach B enthält alle Stadtbücher aus den Jahren 1534 —1639, eine Chronik (Stadtbuch mit Variis, Notata 1605 —1675), ein Gedenkhuch von Bürgermeister Job. Nep. Linde aus dem Jahre 1792 (für ernste Forschung wertlos). Fach C enthält BUrgerregister 1563—1678 und 1575—1802, ferner Käufe der Tuchmacherzunft (1604—1610). — Fach D enthält Vormundschaftsakten, Waisenbücher von 1564—1838. — Fach E enthält Prozeßakten, Rats- und Einreichungspro­tokolle. — Fach F enthält Rechnungen. — Fach G Steuer­angelegenheiten u. a. ähnl. — Fach II Handel- und In­dustrieangelegenheiten. Eine ganze Sammlung Braunauer Akten „Acta Braunensia“ hat im Jahre 1754 der Historiograph Bona- ventura Piter (ein Mitglied des hiesigen Benediktinerordens) hier in Abschrift behoben und im Klosterarchiv zu Raigern in Mähren verwahrt. Schreiber dieses hat für eine wort­getreue Abschrift des Faszikels gesorgt und diese dem Stadtrate Dr. Dimter übergeben. Diese Sammlung belehrt uns, daß vieles aus dem ehemaligen Stadtarchiv seit dem 18. Jahrh. verloren gegangen ist, so z. B. ein Verzeichnis der gesamten Verteidigungsmannschaft im Jahre 1422 gegen die Husiten, wobei sämtliche Handwaffen der Bürger mit angeführt sind, u. a. m. Piter hat diese Sachen, das Archiv nicht. Eine würdigere Bergung des Stadtarchivs in einem festen, feuersicheren Regal und an einem feuersicheren Orte wäre wünschenswert. Ein Katalog mit Signatur der ArchivstUcke liegt am Bürgermeisteramte auf und steht über Ersuchen jedem vertrauenswürdigen Forscher zur Verfügung. Verfasser dieses Referates hat in seinen Publikationen1) l) „Heimatkunde von Braunau (Geschichtsbild)“, „Braunau und der Dreißigjährige Krieg“, „Schützenerinnerungen aus Braunau“, „Kaiser Josef II. in Braunau“, „Archiv mésta Broumova“, „Beifriedevon Braunau 1477“, „Anfänge des Benediktinerstiftes Braunau“, „Braunau zur Zeit der husitischen Kriege“, „Stift Braunau im Dienste der Kultur“, „Einige denkwürdige Hinrichtungen in Trautenau und Braunau“, „Skizzen aus der alten Braunauer Ratstube“, „Zwei Hexen-

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