K. K. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 8. (Wien, 1911)
Zibermayr Ignaz: Die Vereinigung des Schlüsselbergerarchivs im Landesarchive zu Linz
6 Ignaz Zibermajr. mit lateinischen Buchstaben signiert, letzterer sechsundzwanzig Laden, welche mit arabischen Ziffern bezeichnet waren. „In aim schwartzen Wagentrichl“ waren alle jene Dokumente aufbewahrt, welche sich auf die Stellung Georg Hohenecks als Landesjägermeister bezogen. Je ein eigener Kasten von sechzehn respektive achtzehn Lädeln verwahrte sämtliche Korespondenzen Ehrenreich Hohenecks und die vom Schlosse Dorf an der Enns stammenden Archivalien seiner Gemahlin. Leider war dieser Zusammensetzung des Archivs keine lange Dauer beschieden. Ehrenreich hatte keinen Sohn und so ging Hagenberg als Erbe seiner Tochter Eva im Jahre 1620 an die Schallenberger über. Mit dem Schlosse hat diese nicht nur das Hagenbergische Verwaltungsarchiv, sondern wohl auch die gesondert verwahrten Archivalien ihrer Eltern ihrem Bräutigam zugebracht1). Über die folgenden Schicksale des im ersten Kasten verwahrten Hoheneckschen Familienarchivs fehlen zwar direkte Nachrichten, doch ist aus dem erhaltenen Bestände wie aus der Familiengeschichte selbst als wahrscheinlich zu schließen, daß die eigentlichen Familiendokumente mit Ausschluß jener, welche Ehrenreich und seine Gemahlin betrafen, an Hans Trojan (f 1644) gekommen sind, der seinen ständigen Wohnsitz in dem von ihm erbauten Schlosse Steinbach in der Pfarre Behamberg in Niederösterreich hatte. Da dieser Besitz jedoch im Jahre 1655 nicht an seinen Sohn Hans Adam, sondern an seinen Stiefbruder Ferdinand Pernauer Freiherrn von Perney überging, mußte wohl das Hohenecksche Archiv wieder wandern und kam auf den im Jahre 1657 gekauften Edelsitz Wallmühle bei Steyr, jedoch wieder nur auf wenige Jahre, da Johann Adam diesen Sitz verkaufte und im Jahre 1660 Schloß Brunnhof in der Pfarre Haidershofen in Niederösterreich käuflich erwarb2). !) Von diesem reichhaltigen Bestände ist leider in Hagenberg nichts mehr erhalten. 2) Diese Daten sind entnommen Johann Georg Leos Familiengeschichte der Hohenecker fol. 156' und 157.