K. K. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 8. (Wien, 1911)

Zibermayr Ignaz: Die Vereinigung des Schlüsselbergerarchivs im Landesarchive zu Linz

26 Ignaz Zibermayr. dieser Verfügungen steht wieder Spaun, der auch den soeben angekauften Teil des Schloßarchivs von Schlüsselberg diesem Zwecke dienstbar machte. So wanderte denn der größte Teil der Handbibliothek Hohenecks wie eine große Anzahl von ihm gesammelter Archivalien schon im Jahre 1836 ins Museum. Waren die damals ausgesprochenen Bedenken gegen diese Maßnahmen hauptsächlich auf Erwägungen gesicherterer Aufbewahrung im Landhause begründet, so finden wir sie heute in erster Linie vom Standpunkte der Zerreißung einheitlicher Bestände bedauernswert. Den im ständischen Archive als „Schlüsselberger-Archiv“ verbliebenen Teil hat F. Krackowizer auf Grund der vom Archivar Stäuber im Jahre 1849 herge­stellten Ordnung beschrieben und im 37. Musealberichte (1879) dessen Verzeichnis veröffentlicht. Als im Jahre 1896 das landständische Archiv von der Registratur geschieden und als selbständiges Landesamt mit wissenschaftlicher Tendenz organisiert wurde, war der Zeitpunkt gekommen, die von Hoheneck begründete Samm­lung im Landesarchive zu vereinigen. Bereits zwei Jahre nach der Gründung war dies der Hauptsache nach durch­geführt und im nächsten Jahre schon erschien der früher angegebene Katalog Krackowizers in erweiterter Form1) als selbständige Broschüre, in der auch die vom Museum zurückgegebenen Bücher und Manuskripte berücksichtigt sind. Die so lange Zeit getrennte Verwahrung dieser für die Landesgeschichte einzigartigen Sammlung war wohl die wesentlichste Ursache, daß die von Hoheneck geschaffene Ordnung vollständig außeracht gelassen wurde. Schon eine oberflächliche Durchsicht dieses Verzeichnisses zeigt die Reichhaltigkeit der archivalischen Sammlung Hohenecks zur Genüge, wenn auch nur der Inhalt des ehemals in den Kästen D (Handbibliothek) und E (ständische Archivalien) *) F. Krackowizer, Das Archiv von Schlüsselberg im ober­österreichischen Landesarchive zu Linz. Die von Nr. 96 (Handschrift über Garet, 14. Jahrh.) bis 204 (Hohenecks Genealogie seiner Familie) reichenden Stücke sind der ehemals im Museum aufbewahrte Bestand.

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