K. K. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 8. (Wien, 1911)

Zibermayr Ignaz: Die Vereinigung des Schlüsselbergerarchivs im Landesarchive zu Linz

22 Ignaz Zibermayr. das Ablösungskapital zur Tilgung der bestehenden Waisen­schulden verwendet werden dürfe, zeigt vollauf die richtige Wahl des Zeitpunktes und erklärt von seihst das viel weiter gesteckte Ziel der Stände. Spaun rechnete ihnen überdies vor, daß die Kosten der Kopierung der Manuskripte Streins und Enenkels, „welche gegen 7000 geschriebene Folioseiten und mehr als 1000 Federzeichnungen, wovon auch mehrere in Farben ausgeführt sind, enthalten“, gewiß auf 2000 fl. K. M. zu stehen kämen, und beantragte, die günstige Gelegenheit nicht vorüber gehen zu lassen, um einen nicht bedeutend höheren Betrag nicht nur diese Werke, sondern die gesamte Sammlung Hohenecks anzukaufen, um so den durch den Brand des Landhauses verursachten Verlust wenigstens teilweise ersetzen zu können. Der Wunsch der Stände, zunächst durch die Vorlage eines Verzeichnisses Einblick in den Bestand des Archivs zu gewinnen, stieß auf Schwierigkeiten, da bereits bei der im Jahre 1822 vorgenommenen Inventur das „Hauptreper­torium“ vermißt wurde und das bei dieser Gelegenheit an­gelegte Verzeichnis sich als vollständig unzureichend er­weisen mußte, als ja gerade die wichtigsten Werke, wie Spaun in seinem Berichte vom 80. November 1832 hervorhebt, „nach glaubwürdigen aktenmäßigen Berichten schon vor dem Jahre 1810 von Schlüsselberg weggeführt wurden“ und sich damals noch zu Wildenau in einem beklagens­werten Zustande befanden. Um den beabsichtigten Zweck am sichersten zu erreichen, schlägt er vor, eine Kommission in die beiden Schlösser zu entsenden und derselben einen Fachmann beizugeben. Am 4. Dezember wurde von den Ständen als Kommissär der Verordnete Spaun bestimmt, dem neben seiner persönlichen Eignung noch seine Stellung als Fideikommißkurator der Hoheneckschen Herrschaften zustatten kam, und ihm der sachkundige Chorherr Chmel von St. Florian beigegeben. In der eingehenden Relation, die Spaun über das Ergebnis dieser Reise am 21. Februar 1833 vorlegte, wird leider über den nach Wildenau Uber-

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